Ollie on the Rocks
30. Juli 2023Ein teuflisch ausserirdisches Abenteuer
23. August 2023Wolfstanz und Kojotenruf
Der Staub, den die Schafe aufwirbeln, erstickt den Wolf nicht.
13. August 2023 - Reisetagebuch Eintrag #133
- WOLFSTANZ UND KOJOTENRUF | geschrieben von Rene
Unwetternacht
Etwas gerädert wachen wir an unserem Parkplatz auf. Die letzte Nacht war ziemlich durchwachsen. Wir müssen mitten in einer Gewitterfront gesteckt haben. Hier spielt sich das Wetter etwas anders ab, als wir es gewohnt sind. Hört sich vielleicht doof an, ist aber so. Hier zieht ein Gewitter meist aus dem Nichts auf (na ja, in Europa ja auch). Aber wenn es dann losgeht, knallt es ordentlich. Die Blitze zucken quer durch den ganzen Himmel, meist fast im Sekundentakt, der Donner ist ein permanentes Grollen, weil es ja fast durchgehend blitzt. Dazu mischt sich dann häufig ein krasser Sturm, und – wie bei uns letzte Nacht nicht zum ersten Mal – starker Regen und Hagel. Das Phänomen dauert dann zwischen 30 und 90 Minuten, dann ist der ganze Zauber vorbei.
Ich steige aus unserem Wohnmobil aus und schaue, ob wir irgendwelche Hagelschäden abbekommen haben. Der Himmel an diesem Morgen ist strahlend blau, als ob nie was gewesen wäre. Zum Glück ist alles heil geblieben. Also machen wir uns startklar. Es geht zum Mount Rushmore.
Mount Rushmore
Auch wenn es auf Anhieb nicht jedem ein Begriff ist – aber vermutlich hat jeder schon mal ein Bild vom Mount Rushmore gesehen. Ziemlich sicher sogar. Die Rede ist von jenem berühmten Berg, auf dem die Präsidentenköpfe eingemeisselt sind. Na, klingelt was? Natürlich – das kennt jeder! Sozusagen ein «Super-Touristenpunkt». Aber auf der anderen Seite dann vielleicht doch wieder nicht, denn der Mount Rushmore liegt ziemlich in der Mitte der USA. Viele Kurzzeitbesucher werden sich wohl eher auf die Top-Destinationen wie Kalifornien oder Florida beschränken – da wäre es doch ein ziemlich weiter Weg zum Mount Rushmore, der im Bundesstaat South Dakota liegt. Und tatsächlich ist es auch so: als wir ankommen haben wir das Gefühl, kaum internationale Gäste zu sehen (hören).
Für den Parkplatz am Mount Rushmore sind 10 US-Dollar fällig – so viel haben wir zumindest für unser Wohnmobil bezahlt. Die Parkplätze für WoMos und «RVs» sind – wie wir es hier gewohnt sind, wieder einmal überdimensioniert und somit mehr als gross genug für uns. Eintritt selbst gibt es keinen (zumindest fragt uns niemand nach dem Pass, denn wir hätten ja das Jahresabo von «America The Beautiful»). Wir parken und laufen gemütlich Richtung Eingang. Es ist eine Allee mit den Fahnen aller 50 US-Bundesstaaten sowie die zugehörigen Enklaven, Exklaven und sonstigen Territorien, die sich die US-Amerikaner im Laufe der Geschichte zu Eigen gemacht haben. Im Hintergrund sieht man schon die berühmten Konterfeis der 4 Präsidenten, die Geschichte geschrieben haben: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt. Wer die waren und was sie gemacht haben, kann Wikipedia viel ausführlicher und besser erklären als ich, deswegen kann ich diesen Geschichts-Part hier getrost weglassen.
Ich weiss nicht, was mich mehr beeindruckt: die Skulpturen im Stein gehauen zu sehen, was sicher ein enormer Aufwand war, oder die Tatsache, dass ich die mir bietende Aussicht davor schon tausende Mal auf Bildern und im TV gesehen habe. Ja, ich glaube, es ist Zweites. Etwas, das man schon so oft davor virtuell und digital gesehen hat, nun tatsächlich in voller Grösse vor den eigenen Augen zu haben. Natürlich zücken wir unsere Handy-Kameras und die normale Kamera und schiessen aus jeder erdenklichen Position unvernünftig viele Fotos.
Auch die Geschichte der Entstehung der Skulpturen kann Wikipedia viel besser erklären als ich. Aber ganz grob die Eckpunkte: Begonnen wurde mit dem «Bau» im Jahre 1927. Fast 400 Arbeiter aus der Umgebung von Mount Rushmore bauten Strassen, Aufzüge und arbeiteten mit Pressluftbohrern am Berg. Fertiggestellt wurde es nach einer reinen Bauzeit von 6 ½ Jahren im Jahr 1941. Also gar nicht so alt, wie man denkt. Aber Zeit ist hier relativ. Aus Europa ist man es ja gewöhnt, dass alles eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte hat, zurück bis (und vor) Christi Geburt. Hier in den Staaten spricht man von «alt», wenn es 150 Jahre überdauert hat. Denn viel länger ist die Geschichte der modernen und heute bekannten USA nicht.
Natürlich statten wir dem schönen Visitor-Center einen Besuch ab. Hier wird nochmals im Detail die Entstehungsgeschichte aufgearbeitet und Alles, von der Idee bis zur Fertigstellung, genau erklärt. Wir kommen erstmals hautnah in Berührung mit dem US-Amerikanischen Nationalstolz. Im Theater wird ein Film gezeigt, der fast mehr Lobhuldigungen über die amerikanische Baukunst und die glorreiche Entstehungsgeschichte der Staaten enthält, als wir verkraften können. Natürlich wird mit keiner Silbe erwähnt, wie mit den damaligen Bewohnern und Siedlern umgegangen wurde. Am Schluss der Vorführung hätten wir erwartet, dass sich alle im Saal erheben und mit der Hand auf der linken Brust lauthals die Hymne der Vereinigten Staaten singen. Aber das passiert zum Glück nicht. Es ist schon bemerkenswert, wie viel Nationalstolz in den Mediapräsentationen und vermutlich auch in den Herzen der Amerikaner schlummert. Man sieht so gut wie in jedem zweiten Haus, an dem wir vorbeifahren, die US-Amerikanische Flagge wehen. Manche haben sie auf der Motorhaube, manche in der Windschutzscheibe, andere haben sie auf dem Arm oder an einer anderen Körperstelle tätowiert. Oder man trägt T-Shirts, Hüte und sogar Hosen, übersäht mit der US-Flagge, unisono im Blau-Rot-Weissen design. Vielleicht sollten wir uns als Mitteleuropäer eine Scheibe davon abschneiden.
Wir jedenfalls können uns ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen. Ich muss es einfach loswerden: das, was wir hier an Bau- und Ingenieurskunst bisher zu sehen bekommen haben, hat uns manchmal schon ein Lächeln gekostet. Wenn ich das, was es hier zu kaufen gibt oder hier produziert wird mit Qualitätsprodukten aus unseren Breitengraden vergleiche wird mir bewusst, wie weit fortgeschritten wir in Europa sind. Es tut mir wirklich schrecklich leid, meine amerikanischen Freunde – aber vieles, was hier hergestellt wird, reicht maximal für die Tonne. Es ist zumeist klapprig, undicht, laut, klobig, unhandlich und spätestens nach einer Woche hat man ein paar Schrauben und Teile davon in der Hand. Wenn es dann überhaupt noch funktioniert, muss man es mit Hammer, Klebeband und Leim irgendwie zusammenflicken. Aber egal, ich möchte hier nicht zu weit ausholen.
Zurück zum Mount Rushmore und den Huldigungen für die ehrwürdigen Präsidenten. Nach den Lobliedern machen wir den Rundkurs. Ein gut ausgebauter Gehweg führt ganz nah zu den Köpfen, und natürlich machen wir einen auf Chinesisch und fotografieren, was das Zeug hält. Nur um es dann später wieder auszusortieren. Wir haben auf unserer Reise ja schon vieles gelernt, aber das mit den Fotos haut noch nicht so ganz hin. Bei einem der Visitor Centers finden wir eine ganz spezielle Sache: man kann in seinen «Passport» doch tatsächlich einen Stempel reinstempeln – mit dem Motiv der Präsidentenköpfe! Wie cool ist das denn? Ich wusste gar nicht, dass man das darf. Aber wenn’s hier steht, wird’s wohl wahr (und erlaubt) sein. Nur schade, dass wir unsere Pässe nicht dabeihaben! Wir stempeln halt einfach auf die Rückseite einer Walmart-Rechnung, aber vielleicht hole ich später noch unsere Pässe aus dem Auto und hol das nach.
Weiter geht die Tour, die nicht wirklich anstrengend ist, bis wir wieder zurück am Ausgangspunkt sind. Mittlerweile ist es etwa 10:00 Uhr, und der Vorplatz, von dem aus man den besten Blick auf die Köpfe hat, hat sich schon ordentlich gefüllt. Locker 300 – 400 Leute stehen da und knipsen ihre Speicherkarten voll. Wir können es nun ganz entspannt angehen und spazieren gemütlich zu unserem Wohnmobil zurück. Da uns die Tour noch nicht ganz gefordert hat, hängen wir noch einen kleinen Spaziergang abseits der Touristenroute dran und sind dann gegen Mittag wieder zurück bei Ollie, unserem Wohnmobil. Jetzt gibt’s erstmal «Frühstück». Das hat sich so bei uns eingeschlichen – etwas später zu frühstücken, kein Mittagessen und dafür dann Abendessen gegen 7 oder 8 herum.
Verschwendungssucht
Hinter uns steht eines der riesigen Wohnmobile, die eher an Reisebusse erinnern. Darin kann man ein ganzes Haus inklusive Keller und Terrasse verpacken. Natürlich sind sie beeindruckend, aber wir fragen uns immer öfter, ob es wirklich notwendig ist. Meistens sitzen da zwei ältere Leute drinnen und sonst niemand. In den Bussen werden bei uns normalerweise 54 Passagiere befördert, hier sitzen nur Mami und Papi drinnen. Und nicht selten wird noch ein GMC-Truck an die Anhängerkupplung gehängt – man möchte im Urlaub ja schliesslich mobil bleiben. Und zu allem Überfluss: auf der Ladefläche des Trucks steht oft noch ein ATV, ein Quad oder ein «Golfwagen». Man will sich hier nicht bewegen, das müssen die Maschinen übernehmen.
Hinter uns sind ausnahmsweise mal 4 Personen im Auto. Er steht am Parkplatz und hat seinen Generator laufen. Ohne Mist – der GENERATOR läuft. Niemand ist drinnen, alle laufen Richtung Eingang und der Generator der Karre läuft. Für all Nicht-Camper (oder Euro-Camper, die nicht wissen, wozu ein Generator gut ist): das ist ein Stromgenerator, der hier in den USA bei 95 % der Wohnmobile serienmässig verbaut ist. Der Generator zieht Sprit aus dem Tank und liefert, wenn er läuft, Strom. Nein, der Strom aus der Hausbatterie reicht hier nicht aus, es muss volles Rohr sein. Denn man will schliesslich nie und zu keiner Zeit auf den gewohnten Komfort verzichten: Klimaanlage (es hat übrigens gerade angenehme 24 Grad), die Mikrowelle und den TV (den man auch mit 12 V aus der Hausbatterie betreiben könnte). Und selbst wenn man nichts braucht, das Ding muss einfach laufen! Warum? Das weiss niemand, aber der Sprit muss raus!
Je länger wir hier sind, umso mehr ärgert es uns. Denn natürlich macht so ein Drecksding Lärm. Je nach Ausführung klingt die Kiste wie ein Rasenmäher. Und die Überheblichkeit kennt keine Grenzen: selbst wenn stundenlang niemand im Auto sitzt, läuft das Ding, die Klimaanlage muss natürlich auch (umsonst) laufen und man verpestet die Umwelt. Ich bin mir sicher, ich werde im Laufe unserer nächsten Berichte noch einige Male auf die verdammten, stinkenden und lärmenden Generatoren zu sprechen kommen. Auch unser Parkplatz-Nachbar hat den Kübel am Laufen. Nur, damit er es dann 2 h später angenehm kühl in seiner Protzkiste hat (hätte er ein Fenster aufgemacht, hätte er übrigens denselben Effekt). So eine Pussi. Nein, mit so einer Grosskotzigkeit können wir echt nicht umgehen.
South Dakotas Badlands
Bye, bye, Mount Rushmore. Für uns geht es weiter in die Badlands in South Dakota. Hier finden wir eine wunderschöne Campsite. Es ist nicht das erste Mal, dass wir eine der sogenannten „Dispersed Campsites“ ausprobieren. In den USA gibt es verschiedene Organisationen, z.B. das „Bureau of Land Management“ (Kurz BLM). Die besitzen das Land (oder besser gesagt es ist im Besitz von niemanden und es wird vom BLM verwaltet). Und oft werden Abschnitte von BLM-Land für Camper freigegeben. Zum Campen – und das Beste daran: es ist absolut kostenlos! Okay, das gibt es bei uns (in Europa) so gut wie nirgends. Natürlich gibt die Sache mit dem Jedermannsrecht in Norwegen, Schweden und Finnland. Und man findet doch recht oft schöne Plätze, auf denen man legal stehen darf. Aber diese Dispersed Campsites sind echt der Hammer! Die Campsite an den Badlands befindet sich direkt am Eingang zum Nationalpark. Hoch oben auf den Klippen sieht man die Felsformationen der Badlands. Wir stehen in allererster Reihe und das Ganze – wie erwähnt: Gratis. Bis zu zwei Wochen darf man hier stehen. Ohne Anmeldung, ohne Schnick-Schnack. Natürlich gibt’s hier weder Wasser noch Strom, doch das macht es ja gerade aus. Wären da nicht die … verdammten Generatoren.
Denn natürlich lässt es sich manch einer nicht nehmen, auch hier in der schönen Natur auf seinen gewohnten Komfort zu verzichten. Kaum ist das Fahrzeug oder der Trailer abgestellt, wird auch schon der Generator gestartet, und der läuft dann für die nächsten 3 Tage ohne Pause durch – zwischendurch wird fleissig mit mitgebrachten überdimensionalen Benzinkanistern der notwendige Sprit nachgefüllt. Mutti muss ja schliesslich jederzeit die Mikrowelle einschalten können. Und die 23 Grad, die es draussen hat, müssen unbedingt auf 22 Grad runtergekühlt werden. Ach Gott, Leute – ihr habt keine Ahnung, was ECHTES Campen bedeutet! Friedlich in der Natur stehen, «Eins» mit ihr werden und nur den Geräuschen der Natur lauschen. Nein, ihr könnt nur eure doofen Maschinen anwerfen und die Luft und Kulisse mit eurem Lärm verpesten. Warum bleibt ihr mit euren riesigen Trailern und 3achsigen Motorhomes in der Grösse eines Sattelzugs nicht einfach zuhause? Dort habt ihr doch alles, was ihr braucht?! Aber später dann den Freunden und Verwandten erzählen, wie „abenteuerlich“ ihr unterwegs gewesen seid, Natur pur, so ganz ohne Strom und Wasser in der Wildnis. Ihr seid Luschen.
Doch zum Glück sind nicht alle so. Und wir lernen auf dem Platz total liebe Menschen kennen. Chris und Kim zum Beispiel mit ihren Kids. Auf den «Dispersed» Campgrounds kommt man schnell ins Gespräch. Und noch schneller wird man eingeladen, abends mit ans Campfire zu sitzen und gemütlich den Sternenhimmel zu beobachten, den Rufen der Coyoten zuzuhören und nette Gespräche zu führen. Die Einladung(en) nehmen wir natürlich gerne an und wir lernen Land, Leute und Gebräuche besser kennen. Und natürlich erhalten wir wertvolle, zahlreiche Tips für neue Ziele. So viele interessante Locations, die wir auf unsere Liste aufnehmen. Und wir erkennen immer mehr, dass man die USA niemals komplett gesehen haben kann. Schon gar nicht in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht. Man könnte Jahre hier reisen und würde trotzdem jeden Tag neue Plätze entdecken, neue Trails laufen können und an wundervollen Orten übernachten.
Doch wir wollen nicht nur VOR dem Nationalpark stehen. Bei unserem «America The Beautiful» ist auch der Eintritt in die Badlands mit dabei. Das ist auch mit grösseren Wohnmobilen ausgezeichnet machbar. Man kann bequem durch den Park fahren. Die „Outlooks“ und „Viewpoints“ sind zumeist mit riesigen Parkplätzen versehen, sodass wir mit unserem vergleichsweise kleinen Ollie immer gemütlich Platz finden. Landschaftlich bieten die Badlands eine spektakuläre Ansicht. Besonders morgens, wenn das Licht noch sehr flach auf die Sandsteinerhebungen einfällt und die Schatten lang sind, sieht es fast mystisch aus. Braune Farben bestimmen das Landschaftsbild, dazwischen grüne und gelbe Wiesen, die typischerweise in sandigen Gegenden und Stränden wachsen. Bei den Erhebungen stechen die verschiedenen Epochen der Erdgeschichte ausgezeichnet hervor – von hell bis dunkelbraune Farbtöne deuten auf Millionen Jahre alte Geschichte hin.
Wir haben uns für heute auch eine Wanderung vorgenommen. Die Trails in den Badlands sind nicht unendlich lang und grösstenteils flach. Wir finden etwas Passendes und wandern die gut 8 km querfeldein durch den Canyon. Zugegeben: es war nicht die allerschönste Wanderung, die wir jemals unternommen haben. Aber wir wollten auch nicht den ganzen Tag im Auto sitzen. Erst im Nachhinein erfahren wir, dass die meisten Szenen des Klassik-Blockbusters «Der mit dem Wolf tanzt» mit Kevin Costner in der Hauptrolle hier in den Badlands gedreht wurden.
Beim Visitor-Center ist heute richtig was los. Es ist „Themen-Wochenende“, und es geht um den Himmel, Sterne und die Sonne. Spezielle Teleskope erlauben einen spannenden Blick auf die Sonne selbst. Mittels Filter, die – so lassen wir uns erklären – 99,9999% des Lichts filtern, kann man einen ganz nahen Blick auf das Zentrum unseres Sonnensystems werfen. Sehr spannend, wie wir finden! Man erkennt durch die Teleskope problemlos die grossen Sonnenflecken (die so gross sind wie die Erde selbst) und die „Flares“, die Sonnenwinde, die sich um die Sonne herum bilden und wie Lavaströme Millionen Kilometer raus in das Universum geworfen werden. So weit, dass sie manchmal sogar auf die Erde selbst treffen und für elektromagnetische Störungen sorgen. Wie klein und unbedeutend wir im Universum doch sind – auch wenn wir glauben, wir sind die Grössten.
Nach einigen Tagen an unserem Übernachtungsplatz an den Badlands müssen wir unsere Reserven auffüllen: das Wasser wird langsam weniger und auch der Indikator, der den Stromvorrat anzeigt, ist mittlerweile auf Orange gesprungen. Wir hätten eigentlich ja auch einen Generator an Board, aber das ist einfach gegen unsere «Natur» und wir würden ihn nur im Notfall verwenden. Eine Solaranlage würde uns die ersehnte «Power» liefern, doch Wasser können wir leider nicht selbst herstellen. Also ziehen wir nach 5 wundervollen Tagen in den Badlands weiter und übernachten auf einem nahegelegenen Campground, wo wir nicht nur die Ressourcen auffüllen, sondern auch unser Abwasser loswerden können. Auf dem Weg dorthin besuchen wir noch das nahegelegene Wall, ein Dorf, das mit Souvenirshops, Restaurants und allerlei Touristenzeug glänzt. Irgendwie total typisch amerikanisch, das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen
Wir fahren weiter Richtung Westen. Unser grobes Ziel: wir wollen (müssen) in den ersten Augustwochen zumindest an einer kanadischen Grenze sein, da unser 3monatiges Visum dann abläuft. Ja, nun rächt es sich, dass wir (oder besser gesagt: die Werkstatt, in der wir unseren Coachmen gekauft haben) so rumgetrödelt hat. Satte 6 Wochen haben wir dadurch verloren. 1 ½ Monate, die uns jetzt natürlich fehlen. Gut, fairerweise muss ich erwähnen, dass wir von vornherein 2 – 3 Wochen eingeplant haben, um alles Administrative rund um den Kauf unseres Wohnmobils in Amerika abwickeln zu können. Dass daraus dann aber 6 wurden, war nicht geplant. Doch wir haben noch etwas Zeit, um die Schönheiten des mittleren Nordens der USA zu erkunden und zu entdecken.
Liebe Grüsse
Reiseroute
12. Juli 2023Mount Rushmore
US12. - 16. Juli 2023Badlands, South Dakota
US16. Juli 2023Wasta
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