Bananenkrieg – Valladolid und Chichén Itzá
31. Dezember 2021Highway To Hell
30. Januar 2022Westwärts – von Bacalar nach Palenque
Es sind Harmonien und Kontraste in den Farben verborgen, die ganz von selbst zusammenwirken.
23. Januar 2022 - Reisetagebuch Eintrag #74
- WESTWÄRTS - VON BACALAR NACH PALENQUE | geschrieben von Rene
Wir verbringen den Rest der Feiertage an der wunderschönen Lagune in Bacalar. Wir bekommen Besuch von Bernd, den wir in Valladolid kennengelernt haben. Langsam gehen uns die Kochideen aus und sind von der Eintönigkeit der hiesigen Küche etwas gelangweilt. In Xul-Ha finden wir (erneut) das Paradies. Palenque ist ein krasser Kontrast zu den märchenhaften Strand- und Lagunenabschnitten auf Quintana Roo, doch die Wasserfälle Misol-Ha und Aqua Azul verzaubern uns.
Bacalar
Wir sind immer noch in Bacalar. Es gefällt uns so richtig gut hier. Das Dorf ist ziemlich verschlafen, und auch die Auswahl an Lebensmittel und Abwechslung ist hier nicht gerade besonders gross. Das begrenzte Angebot ist uns aber schon seit unserer Ankunft in Mexico aufgefallen. Zum einen gibt es die grossen Supermärkte, wie Wallmart oder Chedraui. Die haben fast alles, angefangen von Kosmetikartikeln über Lebensmittel aller Art – Obst, Gemüse, Fleisch – bis hin zu Möbeln, ja sogar Mopeds kann man da kaufen. Aber die gibt’s nur in den grösseren Städten.Hier auf dem «Land» muss man sich eher mit ganz kleinen Geschäften begnügen. Die Auswahl an Lebensmitteln ist stark bescheiden. Und das, was es zu kaufen gibt, ist schlicht und ergreifend gesagt der pure MIST! Ja, sicher denkt ihr jetzt, dass so ein verwöhnter Mitteleuropäer hier einen auf Mimimi macht. Aber es ist wirklich so. Etwa 80 Prozent der Regale sind vollgestopft mit Süsskram und Chips. Tatsächlich! Es gibt Getränke (meistens die mit Zucker ohne Ende), Kekse, Kuchen, Chips in allen Geschmacksrichtungen und alles, was ungesund ist. Wohin man schaut, alles besteht entweder aus Zucker oder aus Fett (oder einer Kombination daraus). Nach einigen Wochen in Mexico geht uns die Auswahl an ungesunden Produkten gelinde gesagt schon ziemlich auf den Geist, und es fällt uns immer schwerer, etwas Vernünftiges zum Essen zuzubereiten. Die meisten Einheimischen stopfen sich auch den ganzen lieben Tag mit dem Müll voll. Jeder läuft mit einer Packung Tacos oder Chips herum, oder isst irgendwas frittiertes mit Sirup obendrauf und Zucker drübergestreut. Das fängt schon bei den ganz Kleinen an. Na gut, wir wollen uns nicht über die Essgewohnheiten der Mexikaner aufregen, das ist deren Sache, auch wenn schon die kleinen Kinder häufig mit fast fussballgrossen Bäuchen herumlaufen. Nur leider bekommen wir auch kaum was anderes zu kaufen. Zum Glück gibt es oft Frucht- und Gemüsemärkte oder -stände, wo man zumindest etwas unfrittiertes ohne Zucker bekommt.
So kommt es auch, dass wir hin und wieder in eines der Restaurants hier Essen gehen. Die Auswahl ist zwar auch nicht berauschend, aber wenigstens sparen wir uns die Zubereitung. Tacos, Quesadillas, Burritos, Sopas, Tortas – überall das Gleiche. Bitte nicht falsch verstehen – wenn man ein paar Wochen hier ist, schmeckt das alles so wahnsinnig toll. Aber irgendwann hat man es einfach gesehen (und gegessen), und die Tortillas und deren leicht veränderte Geschmacksvarianten mit anderen Namen hängen einem irgendwann zum Hals raus.
In Bacalar lernen wir Kenton kennen. Der Amerikaner ist vor gut einem Jahr aus den Staaten nach Mexico ausgereist und hat ein kleines Haus direkt am Strand gemietet. Er lädt uns ein, den Tag bei ihm zu verbringen, was wir natürlich auch gerne machen. Und es wird tatsächlich ein wunderbarer Tag. Auf dem Dach seiner Cabaña haben wir die allerbeste Aussicht auf die Lagune. Wir sitzen den ganzen Nachmittag dort und geniessen die Ruhe, die Sonne und den angenehmen Wind. Natürlich darf auch ein Sprung ins lauwarme Nass nicht fehlen. Abends gibt es dann leckeres Fleisch und Gemüse vom Grill. Und nachts schippern wir noch mit einem Boot (verbotenerweise) auf die Lagune und können Mond und Sterne bei fast vollkommener Ruhe geniessen. Wäre da nicht die Musikbox, die immer und überall bis zum Anschlag aufgedreht dabei sein muss. Trotzdem: Ein perfekter Tag!
Eine weitere Überraschung steht an: Bernd, den wir im Hostel in Valladolid kennengelernt haben, kündigt sich an. Nach Valladolid ist er ein paar Tage nach Holbox gefahren und wusste danach nicht, was er genau machen wird. Da er weiss, dass wir in Bacalar sind, meldet er sich telefonisch bei mir und wir vereinbaren alles Nötige. Gleich darauf macht er sich auf den Weg und wird die nächsten Tage mit uns verbringen. Leider hat er nicht viel Zeit, da sein Heimflug schon bald ansteht. Trotzdem – kurz ist besser als gar nicht, und so trifft er am 30. Dezember ein. Da wir ohnehin einen Ausflug nach Xul-Ha machen wollten, verschieben wir das kurzerhand auf den 31. Dezember und so fahren wir zu viert dort hin.
Xul-Ha
Wer meint, es geht nicht mehr kleiner als Bacalar, der war noch nicht in Xul-Ha. Von unseren Zimmernachbarn haben wir ein paar Tage zuvor einen spannenden Tipp bekommen: Von Xul-Ha führt eine kleine Strasse etwa 3 km durch den Wald, und am Ende soll eine wunderschöne Badeanlage sein, die man nicht verpassen sollte. Wir nehmen uns also am 31. Dezember früh morgens gleich ein Taxi und fahren zum Ausgangspunkt der Wanderroute. Gut, eine echte Wanderroute ist es nicht. Vielmehr führt eine meist geteerte Strasse bis ans Ziel. Doch das lohnt sich schlussendlich allemal. Es handelt sich um eine kleine Hotelanlage (wobei es dort nur Bungalows gibt, soweit wir das sehen konnten). Für einen kleinen «Eintritt» darf man aber dort auch als Auswärtiger rein – und wir werden nicht enttäuscht. Der Lagunenabschnitt legt nochmals einen drauf und ist noch schöner als das, was wir bisher schon erlebt haben. Das Wasser ist glasklar, man sieht fast 3 Meter tief auf den Boden. Man muss nicht erwähnen, dass die Wassertemperatur – ja, ihr wisst es schon, laaangweilig – wieder mal Badewannentemperatur hat. Wir haben das Gefühl, am Paradies angekommen zu sein. Wieder einmal. Aber das Fleckchen hier ist wirklich der absolute Hammer! Wir können uns alle 4 nicht sattsehen, doch leider vergeht die Zeit wieder viel zu schnell.Pritschentrip
Es ist schon fast halb fünf nachmittags. Heute ist Silvester. Wir haben zwar keine grosse Party geplant, aber da Bernd am nächsten Tag schon wieder abreist, gehen wir heute Abend nochmal Essen. Deswegen machen wir uns auf den Rückweg, denn es liegt noch ein langer Weg vor uns. Erst die 3 km Fussmarsch, dann müssen wir noch ein Taxi oder Colectivo finden und dann noch in unsere Unterkunft. Als wir gute 10 Minuten unterwegs sind, kommt von hinten ein Pick-Up mit einer Pritsche. Frech wie wir sind halten wir ihn auf und fragen, wo er hinfährt. Chetumal. So ein Mist, das ist genau die entgegengesetzte Richtung. Aber zumindest bis zur Hauptstrasse könnte er uns doch mitnehmen? Klar – gar kein Problem! Das junge Paar stimmt gleich zu und sagt, wir sollen hinten draufspringen. Wir sind voll begeistert und klettern auf die Ladefläche. Als wir an der Hauptstrasse ankommen, fährt er wider Erwarten rechts herum – also Richtung Bacalar, nicht nach Chetumal. Wow, soo freundlich, er bringt uns tatsächlich noch zur Bushaltestelle, wo die Colectivos wegfahren. Als wir dort ankommen schaut die Frau kurz aus der Fahrerkabine und sagt, wir sollen sitzen bleiben – sie bringen uns nach Bacalar. Ein Umweg von gut 15 km (x2, weil sie ja auch wieder zurückfahren müssen)! Wir sind so von den Socken. Die kennen uns überhaupt nicht, und ohne zu zögern nehmen sie uns mit und wir fahren hinten auf der Ladefläche des alten Pick-Ups bis nach Bacalar. Gut – zugegeben, ganz kurz kam uns mal der Gedanke, ob sie nun irgendwo in einen dunklen Wald abbiegen und unsere Organe dann auf dem Schwarzmarkt landen. Aber nichts dergleichen passiert. Noch während der Fahrt beschliessen wir, dass wir ihnen mindestens den Preis geben, den wir für ein Taxi bezahlt hätten. Als wir in Bacalar ankommen und ihm freudestrahlend das Geld in die Hand drücken wollen, nimmt er es nicht an und sagt, dass er das gerne gemacht hat. Was soll man dazu noch sagen? Wir sind alle ziemlich verblüfft. Ganz im Ernst: erstens würde das bei uns schon mal gar niemand machen und zweitens – falls doch, dann sicher nicht umsonst. Sind schon tolle Typen, die Mexikaner.Der Silvesterabend verläuft dann relativ ruhig und gewollt unspektakulär. In Bacalar gibt es ohnehin nur eine einzige Gringo-Bar, wo die Touristen abhängen. Nach dem Besuch von «Mr. Tacos», und dem gefühlt 20sten Quesedilla in dieser Woche, gehen wir also in die «I Scream Bar» und schaffen es gerade so noch über die 12 Uhr-Marke, bevor wir dann ziemlich müde unser Apartment ansteuern. Ich bin langsam zu alt für den Mist. Auf dem Heimweg müssen wir uns leider von Bernd verabschieden, dessen Hotel am anderen Ende der Stadt liegt, und der am nächsten Morgen relativ früh schon wegmuss, damit er seinen Bus erwischt.
Die folgenden Tage bleiben wir noch in Bacalar, bis wir die Hochsaison und die einhergehenden Probleme der vollen Unterkünfte endgültig hinter uns gebracht haben. Nun soll es aber endlich weitergehen – das Landesinnere steht auf dem Plan.
Palenque
Der Weg nach Palenque ist zwar nicht besonders weit, aber hier haben die schnurgeraden Strassen wohl langsam ein Ende, und die Fahrt dorthin dauert gute 7 Stunden. Wir können die Strecke nur mit dem Nachtbus hinter uns bringen. Die Hoffnung auf ein bequemes Transportmittel ist gross, wenn man schon so lange darin verbringen muss.Tja, die Hoffnung war da. Die Realität kann Träume manchmal ziemlich abrupt kaputtmachen. Wir steigen in Chetumal kurz nach Mitternacht in die Mühle ein, und schon nach den ersten 3 Sekunden wird klar, dass es keine angenehme Nacht wird. Die Sitze gabs entweder im Second-Hand Abverkauf oder waren unverkäufliche Produktionsfehler. Und was macht der typische mexikanische Busfahrer, sobald er die Türen geschlossen hat? Genau: Klimaanlage auf die kleinstmögliche Stufe, etwa bei -6 Grad. Wir frieren uns also sieben Stunden lang unsere Ärsche auf den Sitzen ab, die ungefähr so bequem sind wie ein Fahrrad ohne Sattel. Ziemlich zerknautscht kommen wir morgens um kurz nach 8 Uhr in Palenque an. Glücklicherweise dürfen wir unsere Hotelzimmer schon am Vormittag beziehen. Die etwas stoisch dreinschauende Rezeptionistin wirkt zwar so, als ob sie ihre Kinder im Keller einsperrt, ist aber eigentlich ganz nett.
Wir beschliessen, den fehlenden Schlaf nicht sofort nachzuholen und zwingen uns, wach zu bleiben. Nach einem kleinen Frühstück, welches wir am Vortag eigentlich als Jause für die Nacht vorbereitet hatten, machen wir uns auf Erkundungstour. Nun gut, Palenque ist eine Stadt. Eher typisch mexikanisch. Nicht besonders schick oder gar schön. Eher laut, viel Verkehr, viel Gehupe und ein ständiges Gewusel an Menschen, Fahrzeugen und lauten Musikboxen, die an jeder Strassenecke vor den Geschäften stehen und die Menschen nicht abschrecken, sondern in das betreffende Geschäft lotsen sollen. Seltsame Logik.
Wir wussten von Beginn an, dass Palenque eher wenig Charme versprüht und nicht das «besondere» Erlebnis werden wird. So ist es tatsächlich auch. Aber man kann es als Zwischenziel durchgehen lassen. Wir wollen ohnehin nur zwei Nächte bleiben und dann weiterziehen. Bei unserer Stadttour gönnen wir uns ein «Frozen Fruit»-Becher für schlappe 25 Pesos (ca. 1 EUR), an dem wir eine gute Dreiviertelstunde zu lutschen haben. Uns friert zwar bald mal das Gehirn ein, aber lecker ist es trotzdem. Judith und ich entscheiden uns für Erdbeere, Magdalena für Mango.
Es ist der 6. Januar, und auf dem Marktplatz wird die Ankunft der heiligen drei Könige gefeiert. Die sehen tatsächlich doch recht anders aus als bei uns, und werden in diesem Fall von zwei Clowns begleitet. Ich bin mir etwas unsicher, ob das in der Weihnachtsgeschichte authentisch so überliefert wurde, oder ob es da etwas Interpretationsspielraum gibt. Aber man sollte ja offen gegenüber Neuem sein. Bei theologischen Fragen bin ich zwar kein Fachmann, aber bei meinen Recherchen in der Bibel finde ich zumindest keine Stelle, an der explizit ausgeschlossen wurde, dass zwei Clowns die heiligen 3 Könige begleitet haben.
Wir erkunden noch ein wenig die Stadt und schauen, welche Ausflüge man unternehmen kann. Schon im Vorfeld haben wir gehört, dass es eine Möglichkeit gibt, die berühmten Wasserfälle Misol Ha und Aqua Azul zu besuchen, und – da es auf dem Weg liegt – sich anschliessend gleich nach San Cristobal bringen lassen kann. Das passt für uns natürlich perfekt, da wir sowieso da hinwollen. Doch ein ursprünglich kleines Problem von Judith wird immer grösser. Und es ist langsam höchste Zeit, das zu lösen.
Visa-Run nach Guatemala
Bei der Einreise nach Mexico hat Judith am Zollschalter angegeben, dass sie so «ungefähr» zwei Monate bleiben möchte. In Mexico ist es allerdings tatsächlich so, dass die Anzahl der Tage der geplanten Verweildauer für das Visum in den Pass, bzw. in die Arrival Card eingetragen wird. Und genau so viele Tage darf man dann im Land bleiben. Wir hatten bei unserer Einreise ja auch das Thema, und dank der sehr netten Grenzbeamtin hat diese uns dann das Visum für 180 Tage (also 6 Monate) ausgestellt. Im Fall von Judith hat der Beamte allerdings tatsächlich nur 60 Tage eingetragen – und die Frist ist bald um. Es ist ein langer Spiessrutenlauf, und die Informationen, die man erhält, sind tatsächlich immer anders. Fakt ist aber, dass man beim Migrationsamt in Mexico diese Frist nicht verlängern kann. Es gibt nur eine Möglichkeit: raus aus Mexico und neu einreisen – und ein neues Visum beantragen. Judith bleibt nichts mehr anderes übrig – sie muss an die nächstgelegene Grenze, was in ihrem Fall Guatemala ist, muss dort ausreisen und kann nach einem «kurzen Aufenthalt» wieder rein. Die Infos über den Begriff «kurzer Aufenthalt» geht von einer Stunde bis 3 Tage - je nachdem, wen man fragt. So genau kann das hier niemand sagen – nicht mal am Migrationsamt. Ja, die Behörden ticken hier anders. Wie dem auch sei: Judith muss uns verlassen und ist auf die Gunst der Grenzbeamten in Guatemala/Mexico angewiesen. Wie sich die Geschichte genau zugetragen hat, beschreibt Judith gerne als «Gastbeitrag» in einem separaten Bericht.Misol-Ha und Agua Azul
Wir hingegen buchen die Tour nach San Cristobal über die zwei Wasserfälle Misol-Ha und Agua Azul als Zwischenstop. Der Tourverkäufer ist sehr nett und erzählt uns von dem tollen Erlebnis und was uns erwartet. Abgeholt und transportiert werden sollten wir von einem Mercedes Sprinter. Wow, endlich mal etwas Luxus und Platz, das klingt doch vielversprechend!Am nächsten Tag steht dann der Mercedes vor der Türe, der doch sehr stark an einen der hier üblichen Toyota Hilux erinnert. Mit kaputter Klimaanlage (Gott sei Dank), kaputten Stossdämpfern und einem Geräuschpegel, der an eine Tunnelbohrmaschine unter Volllast erinnert, werden wir zum ersten Zwischenstop Misol-Ha gebracht. Wie auf Klassenfahrt dürfen wir aussteigen und genau eine halbe Stunde dortbleiben. Doch der Wasserfall ist wirklich schön anzusehen und der erste Stop hat sich schon mal gelohnt. Zum Glück sind alle pünktlich wieder zurück bei unserem Pseudo-Mercedes, und die Fahrt in der Rumpelkiste geht weiter.
Agua Azul sieht auf den Bildern wirklich fantastisch aus – ja fast unwirklich. Da ich schon viele Hochglanz-Werbeprospekte gesehen habe und weiss, wie es dann in Wirklichkeit aussieht, erwarte ich mir nicht allzu viel davon. Doch dieses Mal werde ich eines besseren Belehrt, denn die kaskadenartigen Wasserfälle sehen auch in natura phänomenal aus! Wir freuen uns wirklich, auch wenn gerade ein klein wenig Regen vom Himmel fällt ist die Stimmung wirklich aussergewöhnlich. Wir brauchen gut eine Stunde, bis wir die komplette Kaskade hochgelaufen sind. Natürlich stehen links überall die Verkaufsstände, die ihre Souvenirs und Lebensmittel an den Mann und an die Frau bringen wollen. Aber in diesem Fall sind die Wasserfälle so laut, dass man sie nicht hört, und zudem sind sie auch nicht aufdringlich. Sehr angenehm. Wir geniessen die fast drei Stunden Aufenthalt sehr. Immer wieder gibt es gesicherte Stellen, an denen man relativ gefahrlos ins Wasser kann. Der Regen hat mittlerweile auch aufgehört und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Wir geniessen die Zeit sehr, und als wir an der obersten Stelle angekommen sind, bin ich endlich bereit, den Sprung ins erfrischende Nass zu wagen. Hier oben ist fast niemand mehr, nur noch ein deutsch-amerikanisches Reisepaar, mit denen wir uns ein wenig unterhalten. Magdalena fühlt sich seit den Morgenstunden nicht ganz so fit, deswegen beschliesst sie, heute das Wasser lieber zu meiden. Das Wasser ist tatsächlich herrlich und wesentlich erfrischender als die Wassertemperaturen, die wir aus der Lagune um Bacalar gewöhnt waren.
Am Himmel stehen nun mittlerweile wieder ziemlich dichte Wolken, und der kleine Metrologe in mir sagt voraus, dass es nicht mehr allzu lange halten wird, bevor der nächste Regen einsetzt. Deshalb komm ich langsam aus dem Wasser, lasse mich trocknen und ziehe mich um. Wir haben ja noch einige Stunden Fahrt vor uns, und die möchte ich ungern nass verbringen. Also machen wir uns auf den Rückweg, bevor meine Prophezeiung eintritt. Als wir unten ankommen, fallen die ersten dicken Tropfen vom Himmel, und keine Minute später retten wir uns unter das Dach eines der Garküchen vor den sturzbachartigen Regenfällen. Wir nehmen die Gelegenheit gleich wahr und bestellen uns ein paar Empanadas. So überdauern wir recht gemütlich die ärgsten Regenfälle, und als wir mit unserem Essen fertig sind, hört auch der Regen fast ganz auf. Perfektes Timing!
Chiapa de Corzo, im Januar 2022
Liebe Grüsse
Liebe Grüsse
Rene
Reiseroute
21. Dez. 2021-04. Jan. 2022 Bacalar
MX04. Jan. - 07. Jan. 2022Palenque
MX
Erfahrungsberichte