Tipps zur Vorbereitung einer längeren Reise
20. Februar 2020Wie alles begann
Reise, weil Geld immer zurückkommen kann, Zeit nicht.
04. Dezember 2019
Gepostet von Magdalena
04. Dezember 2019
Wau, wo soll ich nur anfangen? Am besten ganz am Anfang. Wir – Rene und Ich – hatten schon lange davon geträumt die Welt zu bereisen. Und das wollten wir nicht nur für ein paar Wochen, nein wir wollten einmal so richtig lange unterwegs sein. Ohne Zeitdruck und ohne lästige Verpflichtungen. Der ausschlaggebende Punkt noch nicht loszulegen war, dass wir noch eine Hündin haben die schon etwas älter ist. Wir wussten das es erst losgehen kann, wenn Lina über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Da uns Länder immer schon interessiert haben, sind wir oft auf Vorträge bezüglich Reisen und Weltreisen gegangen. Einer der beeindruckendsten Vorträge war für mich der von Nick Martin. Er selbst ist seit über 6 Jahren auf Reisen und wird so schnell nicht damit aufhören. Nick hat mich bzw. uns sehr inspiriert und gefesselt mit seinen Erlebnissen. Vor allem auch die Tipps wie man eine Weltreise beginnt, was alles dazu gehört, von was man sich alles trennen muss und noch vieles mehr. Ich hätte damals nicht gedacht, dass es so schwer wird… aber gut, wir haben das Schlimmste vergessen und sind schon mittendrin in unserem neuen Leben und dem Abenteuer unseres Lebens.
Da wir ein turbulentes Jahr 2019 hatten und wir immer unzufriedener mit unserem Leben wurden, wussten wir, dass was geschehen musste. Wir hatten ein sehr tolles Leben. Ein Haus, tolle Hobbies, eine liebe Familie und super Freunde, alles was man sich wünschen kann. Dennoch hat es sich nicht so vollkommen angefühlt, es war irgendwie immer der Wunsch nach etwas Anderem da. Wir wollten nicht mehr das 0815-Leben, wir wollten mehr. Für uns bestand das Leben einfach nicht mehr nur aus arbeiten um Geld zu verdienen nur um zu «überleben», wir wollten mehr, wir wollten die Welt bereisen und unser Leben wirklich leben. Ende 2017 haben wir beschlossen in die Schweiz zu ziehen und somit unseren ersten Schritt Richtung Weltreise gesetzt. Wir haben das Haus verkauft und sind in eine Mietwohnung gezogen. Somit war schon mal eine grosse Last von uns genommen. Wir haben uns auf Anhieb sehr wohl, fast schon zu wohl gefühlt. Wir wussten jedoch, dass die Zeit in der Schweiz vorerst nur befristet war und in etwa 3-4 Jahren unsere Reise starten sollte.
Na ja und dann kam unsere Neuseeland Reise. Im Dezember 2018 waren wir für 4 Wochen in Neuseeland unterwegs. Das erste Mal für uns, dass wir mit einem Camper auf Reisen gingen. Bislang waren wir immer nur mit dem Flieger, Öffis und Auto unterwegs. Der Camper war eine ganz neue Erfahrung für uns. Wir merkten ganz schnell, dass es sehr praktisch war, immer alles dabei zu haben und liebten es, so flexibel zu sein.
In diesem wunderschönen Land haben wir das erste Mal mit dem Gedanken gespielt die Welt, oder zumindest einen Teil davon, mit dem Camper zu bereisen. Das tolle daran wäre auch, dass wir nicht mehr so lange warten müssten, da wir Lina einfach mitnehmen könnten. Problem Hundi gelöst. Aus dem Gedanken wurde dann sehr schnell Realität und wir machten uns auf die Suche nach einem fahrbaren Untersatz. Jeder muss für sich selbst Entscheiden, was das richtige ist. Ob Van, Transporter, Wohnwagen, Wohnmobil, Luxusliner oder Expeditionsmobil. Nach etwas Längerem hin und her und gefühlte 1.000 Besichtigungen später haben wir uns für ein Wohnmobil entschieden. Für uns war es wichtig, etwas mehr Platz zu haben, da es ja für die nächsten Monate oder Jahre unser Zuhause sein würde. Wie wir von Nick Martin gelernt haben, ist es wichtig ein Datum zu setzen, wann die Reise losgehen soll. Mitte Februar beschlossen wir, dass unser Abenteuer im Dezember 2019 starten sollte. Am Anfang war es noch so weit weg und komisch, dieses Datum im Kopf zu haben, total unrealistisch. Aber es ist sehr wichtig sich ein Datum zu setzen. Zuerst wurde die Familie und Freunde über unsere Pläne informiert, irgendwann dazwischen die Firma. Uns war klar, dass wir den Job an den Nagel hängen mussten. Eigentlich unser ganzes bis dahin gelebtes und geliebtes Leben. Somit begann der Marathon Richtung Weltreise. Und Ihr könnt mir eines glauben, es ist ein Marathon!
Mitte Jahr begannen wir, unser ganzes Hab und Gut zu verkaufen. Wirklich fast alles. Unser Ziel war es, nur noch wenig zu behalten. Ich hatte sehr oft damit zu kämpfen meine geliebten Möbel, Dekoobjekte und Autos zu verkaufen. Es war teilweise ein grosser Trennungsschmerz und nicht so leicht sich vom alten Leben zu verabschieden. Die Erleichterung von der Trennung des Konsumlebens hat irgendwann überwogen. Ein totales Gefühlschaos mit Auf’s und Ab’s.
Ich glaube bis zum Schluss hatten wir oft das Gefühl, das wir es nicht schaffen und dass es kein Ende hat. Soviel wir auch gemacht haben, uns lief die Zeit davon. Während der ganzen Phase uns vom alten Leben zu verabschieden, hatten wir einige down’s. Die Nerven lagen zum Schluss blank und man fragte sich oft ob es wohl die richtige Entscheidung war. Wir haben uns von Allem getrennt und haben praktisch nur noch wenige Sachen untergestellt. Aber ich kann euch eines sagen: Es fühlt sich total befreiend an. So quasi wie ein Neuanfang ganz ohne Ballast. Ein tolles Gefühl. Wir haben immer zusammengehalten und haben es nun geschafft, jetzt kann unser neues Leben beginnen.
Im Nachhinein bin ich froh, dass Rene und ich ab und zu total absurde und verrückte Ideen haben. An Rene’s Geburtstag haben wir während einem Wellnesswochenende beschlossen, dass es nach einem sicher anstrengenden Jahr das auf uns zukommen würde, Zeit wäre, Urlaub vor dem Urlaub zu machen. Eine unsere besten Entscheidungen. Somit haben wir uns für 4 Monate eine Wohnung auf Teneriffa gemietet, wo wir jetzt ganz in Ruhe die Reise planen können und uns auf ein entschleunendes Leben einstellen können. Unser Wohnmobil das nun auch einen Namen hat – Frida – wird währenddessen reisefertig gemacht und kann auch noch etwas Urlaub machen.
Hier sind wir nun am ersten Ziel gelandet. Teneriffa vom Dezember 2019 bis März 2020, so zumindest unser Plan.
Teneriffa, im Dezember 2019Es grüsst euch herzlich