Unser Abenteuer hat begonnen
12. März 2020Der Gelbschnabel-Sturmtaucher
20. März 2020Reisefieber
14. März 2020
Gepostet von Rene
14. März 2020
Mittlerweile hat es zumindest medial auch den letzten Winkel des unberührtesten Amazonasvolks erreicht: die Coronavirus-Panik. Apokalyptische Zustände, Hamsterkäufe, Weltuntergangsstimmung. Jeden Tag Pressekonferenzen in jedem Land – Ausgangssperren, Grenzen werden dichtgemacht, Supermärkte sind leer gekauft, Geschäfte dürfen nicht mehr öffnen, Quarantäne, Flugverbote, Weltwirtschaftskrise. Klingt wie in einem Endzeit-Hollywood-Streifen? Nö – Realität!
Irgendwie können wir es selbst grad nicht glauben. Im Februar haben wir das erste Mal von einem neuartigen Virus gehört. Wuhan – eine Millionenstadt in China – ist der Ausgangspunkt für die fiesen Biester, die eine Lungenentzündung verursachen können und, bei entsprechend schlechtem Gesundheitszustand, zum Tod führen können. Anfangs hat es noch keiner so richtig ernst genommen. Wieder mal ein Virus. Wieder mal aus China. Ist so schnell weg, wie er gekommen ist. Wir haben SARS überlebt, die Vogelgrippe, die Schweinegrippe und auch sonst alle veterinär-Disziplinen gemeistert. Doch diesmal ist es anders. Die Ausbreitung findet rasend schnell statt, hat mittlerweile die ganze Welt erreicht. Und unsere Medien sind Meister, wenn es um Panikmache geht. Im Internet heisst sowas „Clickbait“ (Klickköder) – Zeitungen und Fernsehen sind voll davon. Zudem verbreiten erfinderische Vollpfosten auch noch Fake-News und machen die Leichtgläubigen noch verrückter als ohnehin schon.
Mal abgesehen von den ganzen Verschwörungstheorien (manche sind ja schon so abenteuerlich, dass man sie doch tatsächlich auch zum Lachen findet) werden die Leute tatsächlich verrückt gemacht. Andererseits verstehen wir auch, dass man das Virus eindämmen muss und nicht einfach so ungehindert auf die ganze Welt ausbreiten lassen darf. Ich bezweifle enorm, dass strukturschwache Länder wie sämtliche mittelafrikanische Staaten, der nahe Osten und teilweise auch asiatische Länder einen halbwegs sinnvollen Notfallplan in der Schublade haben – geschweige denn einen solchen auch durchsetzen können.
Nun ja, aber auf jeden Fall wirkt sich das leider enorm auf unsere Pläne aus. Ursprünglich war ja gedacht, dass wir uns per Anfang April 2020 mit dem Wohnmobil on tour machen. Unser Startpunkt in Vorarlberg am Bodensee ist dazu aktuell betrachtet denkbar schlecht. Die Grenze zur Schweiz soll demnächst dichtgemacht werden, und wie lange Deutschland noch offen ist, weiss man nicht. Wir haben in den letzten Tagen viel diskutiert. Was sollen wir tun? Macht es überhaupt einen Sinn, hier von unserem Zwischendomizil in Teneriffa zurück zu fliegen und dann vor einem verschlossenen Europa stehen?
Wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir es nicht tun. Natürlich kriegen wir auch hier auf Teneriffa die ganzen Nachrichten und die Panikmache mit, aber das Leben geht weiter – jeder muss nun etwas dazu beitragen und sich an die Regeln halten, dann sollte es auch wieder gut werden. Wir sind der Meinung, dass wir zuhause (also an unserer Homebase) absolut nichts verpassen und haben nun die Entscheidung so gut wie gefällt: wir bleiben vorerst gezwungenermassen auf Teneriffa, geniessen unser Leben (mit Einschränkungen) und müssen den Start leider etwas nach hinten schieben. Wer weiss, wozu es gut ist? Die nächsten Tage werden die neuesten Entwicklungen zeigen.
Was mich persönlich richtig ärgert – auch wenn es jetzt politisch vielleicht nicht ganz korrekt ist: der Ausgangspunkt dieser ganzen miesen Krankheiten ist immer wieder China. Wenn die ganze Sache ausgestanden ist, sollte sich dieses Land selbst mal an der Nase nehmen und sich fragen, ob sie etwas an ihren Strukturen, ihrer Kultur und ihrer Denkweise ändern sollten. Zugegeben – ich kann mit der chinesischen „Tradition“ des Rotzens, Spuckens und Rülpsen wirklich keinen nennenswerten Beitrag zum Weltkulturerbe feststellen. Aber bitteschön – das ist ihre Sache. Ich würde mich nur wünschen, dass nach dieser Pandemie mit bereits zigtausend Toten – höchstwahrscheinlich ausgelöst von illegal vertriebenen Tierkadavern auf einem der rattenbefallenen Fleischmärkten in China, die dort als «Delikatesse» gelten – die Alarmglocken auf der ganzen Welt läuten und in diesem rückständigen Kultur- und Brauchtum endlich ein Ende setzen. Zum Schutze der ganzen Menschheit. Denn vielleicht lässt sich der nächste Virus nicht mehr stoppen.
So – nun aber wieder durchatmen und chillen. Wir freuen uns trotzdem auf das, was kommt.
Teneriffa, im März 2020
Bleibt gesund!