Norwegen – Mission Preikestolen
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14. November 2020Norwegens Südküste: von Stavanger nach Oslo
Those who do not believe in magic will never find it
07. November 2020
Norwegens Südküste: von Stavanger nach Oslo
Lindesnes Fyr, das Südkap
Unser Norwegen-Trip neigt sich dem Ende zu. Unser Weg führt uns immer weiter südlich. Wir passieren Stavanger und können sogleich die nächste Superlative abhaken: der weltweit längste und tiefste Unterwassertunnel der Welt gehört auch den Norwegern. Wen wunderts. Der Ryfast-Tunnel ist 14,3 Kilometer lang und verbindet Solbakk in Strand und Hundvåg in Stavanger. Der Tunnel hat eine Steigung von sieben Prozent, der tiefste Punkt liegt 292 Meter unter dem Meeresspiegel. Es ist irgendwie ein beklemmendes Gefühl zu wissen, dass man sich fast 300 Meter unter dem Meeresspiegel bewegt. Dort herrscht ein Druck von rund 30 bar oder 30 kg pro Quadratzentimeter. Zum Vergleich: ein herkömmlicher Autoreifen wird mit etwa 2,5 bar befüllt. Also nur ein zwölftel. Gut, Schluss mit den Rechenbeispielen, wir kommen heil am anderen Ende wieder raus und fahren weiter in den Süden. Genauer gesagt zum Lindesnes Fyr, dem südlichsten Punkt Norwegens.
Es ist – oder war – uns nicht wichtig, dass wir beide Enden von Norwegen erreichen. Aber das «Süd-Kap» lag praktisch auf dem Weg und es hat sich daher angeboten. Es waren einige Stunden, die wir an Strecke hinter uns bringen mussten, aber es hat sich wieder einmal gelohnt. Wir wollten ja ohnehin an der Südküste entlangfahren. Zugegeben: die letzten 20 km vor dem Leuchtturm, der den südlichsten Punkt markiert, waren nicht besonders lustig zum Fahren. Die Strasse, die wir (oder besser gesagt unser Navi) gewählt haben ist superschmal. Und irgendwie scheinen die Norweger auch gerade Feierabend zu haben, denn noch nie sind uns so viele Autos in so kurzer Zeit entgegengekommen. Die Kurven an den Felshängen sind teilweise so eng, dass wir im Schneckentempo aneinander vorbei müssen. Ganz spannend wird es, wenn ein LKW oder ein anderes Wohnmobil unseren Weg kreuzt. Aber egal, wir haben es trotz allem geschafft.
Natürlich ist das Südkapp längst nicht so berühmt und erstrebenswert wie das Nordkapp. Zumindest mental gesehen. Wir waren aber überrascht, denn die schöne Landschaft, die Felsen und die Geschichte des Lindesnes Fyr – dem Leuchtturm am südlichsten Punkt des Landes – sind dennoch sehr reizvoll. Eine Ausstellung am Leuchtturm erzählt die spannende Geschichte der ersten Leuchttürme in Norwegen, die Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte bis hin zur Überflüssigkeit selbiger aufgrund moderner Navigationsinstrumente wie GPS und Sonar. Wir bleiben bis spät in die Nacht auf dem Gelände und werden mit einem sensationellen Sonnenuntergang belohnt. Als die Dämmerung hereinbricht bekomme ich noch einige schöne Bilder aus der Kamera, und als auch die letzten Strahlen am Horizont verschwunden sind, essen wir nach einer gefühlten Ewigkeit das allererste mal wieder draussen vor dem Camper unser Abendessen. Endlich – wir dachten nicht, dass wir das in Norwegen noch erleben werden. Auch wenn es schon recht frostig ist – das haben wir uns nicht nehmen lassen. Die Nacht verbringen wir auf einem Wohnmobil-Stellplatz direkt vor dem Leuchtturm und können eine ruhige und sternenklare Nacht geniessen – bevor uns am nächsten Morgen wieder einmal dunkle Wolken, Regen und der kühle Wind begrüsst.
Es ist – oder war – uns nicht wichtig, dass wir beide Enden von Norwegen erreichen. Aber das «Süd-Kap» lag praktisch auf dem Weg und es hat sich daher angeboten. Es waren einige Stunden, die wir an Strecke hinter uns bringen mussten, aber es hat sich wieder einmal gelohnt. Wir wollten ja ohnehin an der Südküste entlangfahren. Zugegeben: die letzten 20 km vor dem Leuchtturm, der den südlichsten Punkt markiert, waren nicht besonders lustig zum Fahren. Die Strasse, die wir (oder besser gesagt unser Navi) gewählt haben ist superschmal. Und irgendwie scheinen die Norweger auch gerade Feierabend zu haben, denn noch nie sind uns so viele Autos in so kurzer Zeit entgegengekommen. Die Kurven an den Felshängen sind teilweise so eng, dass wir im Schneckentempo aneinander vorbei müssen. Ganz spannend wird es, wenn ein LKW oder ein anderes Wohnmobil unseren Weg kreuzt. Aber egal, wir haben es trotz allem geschafft.
Natürlich ist das Südkapp längst nicht so berühmt und erstrebenswert wie das Nordkapp. Zumindest mental gesehen. Wir waren aber überrascht, denn die schöne Landschaft, die Felsen und die Geschichte des Lindesnes Fyr – dem Leuchtturm am südlichsten Punkt des Landes – sind dennoch sehr reizvoll. Eine Ausstellung am Leuchtturm erzählt die spannende Geschichte der ersten Leuchttürme in Norwegen, die Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte bis hin zur Überflüssigkeit selbiger aufgrund moderner Navigationsinstrumente wie GPS und Sonar. Wir bleiben bis spät in die Nacht auf dem Gelände und werden mit einem sensationellen Sonnenuntergang belohnt. Als die Dämmerung hereinbricht bekomme ich noch einige schöne Bilder aus der Kamera, und als auch die letzten Strahlen am Horizont verschwunden sind, essen wir nach einer gefühlten Ewigkeit das allererste mal wieder draussen vor dem Camper unser Abendessen. Endlich – wir dachten nicht, dass wir das in Norwegen noch erleben werden. Auch wenn es schon recht frostig ist – das haben wir uns nicht nehmen lassen. Die Nacht verbringen wir auf einem Wohnmobil-Stellplatz direkt vor dem Leuchtturm und können eine ruhige und sternenklare Nacht geniessen – bevor uns am nächsten Morgen wieder einmal dunkle Wolken, Regen und der kühle Wind begrüsst.
Südspitze Norwegens
Für uns geht die Fahrt weiter. Die letzten paar (hundert) Kilometer in Norwegen. Wir wollen an der Südküste entlang nach Oslo. Wir haben verschiedene Möglichkeiten durchgerechnet, wie wir am schlauesten nach Dänemark kommen – denn das soll unser nächstes Ziel sein. Die Corona-Situation ist unklar. Dänemark hat verkündet, dass Bewohner aus Österreich und der Schweiz offensichtlich so von den todbringenden Covid-Viren verseucht sind, dass sie nicht einreisen dürfen. Aber wir waren die letzten Monate ja in Schweden und Norwegen, und die Länder sind sauber und müssen nicht sterben. Also geht’s nach Dänemark. Normalerweise ist die schnellste Verbindung über Kristiansand nach Hirtshals im Norden von Dänemark. Das liegt aber blöderweise gute 300 Kilometer vor Oslo. Also würde das für uns bedeuten, wir fahren entweder zuerst nach Oslo und dann wieder zurück – was 600 Kilometer Umweg bedeuten würde – oder wir lassen Oslo ganz aus. Das würde ich sehr schade finden – denn Oslo hätte ich schon gerne gesehen. Nur zum Spass schauen wir, ob man auch von Oslo nach Dänemark kommt. Und siehe da: tatsächlich geht eine Fähre direkt nach Kopenhagen. Man ist zwar 19 Stunden und somit auch über Nacht unterwegs, aber dafür ist sie sogar günstiger als die Fähre nach Hirtshals! Da Kopenhagen ohnehin auch auf unserer To-Do-Liste steht und wir ansonsten die teure Storebælt Brücke, die das dänische Festland im Westen mit dem Osten verbindet, zwei Mal fahren (und zahlen) hätten müssen, ist das für uns ein Volltreffer. Wir zögern nicht lange und buchen die Fähre. Nun ist das Datum, an dem wir Norwegen verlassen, also fix.
Die Fahrt über die Südküste schmücken wir mit ein paar Sehenswürdigkeiten aus – wie beispielsweise das kleine Fischerdorf Brekkestø. Der Jahreszeit und Corona-Situation entsprechend ist auf dem ohnehin verschlafenen Dorf überhaupt nicht los, alles hat geschlossen und auf der Strasse finden wir keine Menschenseele. Das haben wir hier schon öfters erlebt. Viele der kleinen Dörfer wirken teilweise wie Filmrequisiten. Alles wirkt verlassen. Man hört nichts. Kein Hundegebell, keine Vögel, Menschen schon gar nicht. Nur den Wind und das rascheln der Bäume. Mancherorts kommen wir uns vor wie in «The Walking Dead», wo nur noch eine Handvoll Menschen die Welt besiedeln und ums Überleben kämpfen. Auch hier ist es so. Ausgestorben und Leer. Die Dorfrunde ist in gut 10 Minuten abgeschlossen, mehr gibt’s hier weder zu sehen noch zu tun, da alles geschlossen hat. Also fahren wir nach einem kurzen Stopp weiter Richtung Oslo.
Die Fahrt über die Südküste schmücken wir mit ein paar Sehenswürdigkeiten aus – wie beispielsweise das kleine Fischerdorf Brekkestø. Der Jahreszeit und Corona-Situation entsprechend ist auf dem ohnehin verschlafenen Dorf überhaupt nicht los, alles hat geschlossen und auf der Strasse finden wir keine Menschenseele. Das haben wir hier schon öfters erlebt. Viele der kleinen Dörfer wirken teilweise wie Filmrequisiten. Alles wirkt verlassen. Man hört nichts. Kein Hundegebell, keine Vögel, Menschen schon gar nicht. Nur den Wind und das rascheln der Bäume. Mancherorts kommen wir uns vor wie in «The Walking Dead», wo nur noch eine Handvoll Menschen die Welt besiedeln und ums Überleben kämpfen. Auch hier ist es so. Ausgestorben und Leer. Die Dorfrunde ist in gut 10 Minuten abgeschlossen, mehr gibt’s hier weder zu sehen noch zu tun, da alles geschlossen hat. Also fahren wir nach einem kurzen Stopp weiter Richtung Oslo.
Oslo
Oslo empfängt uns leider mit einem gewaltigen Reinfall. Wir haben uns seit Wochen darauf gefreut, das Wikingermusem «Vikingskipshuset» und das berühmte Gokstad-Schiff aus dem 9. Jahrhundert zu besuchen, welches dort ausgestellt ist. Wir fahren früh morgens dort hin, um 10 Uhr öffnen sich die Tore zum Museum. Wir sind um 5 vor 10 da, und der Parkplatz ist überraschend leer. Nicht ohne Grund, wie sich gleich herausstellen wird. Ein Mitarbeiter kommt noch auf dem Parkplatz auf uns zu und erklärt uns, dass das Museum geschlossen hat, weil die Sicherheitskräfte streiken. Grossartig. Und das beste daran: das Museum ist schon seit mehreren Tagen zu. Wir schauen nochmals auf die Homepage (so, wie wir es davor schon einige Male getan haben) und siehe da: irgendwo mitten drin, ohne Markierung oder Ausrufezeichen steht als ganz normaler Text, dass es derzeit aufgrund eines Streiks geschlossen hat. Ich bin IT-Techniker. Und kundenorientiert. Ich könnte schier aus der Haut fahren, wenn ich so einen Mist erlebe! Liebe Techniker oder Betreuer der Vikingskipshuset-Webseite: IHR SEID VOLLPFOSTEN, vielen Dank für den Weg umsonst! Macht mal einen Kurs über User Experience, ihr Affen.
Da das Museum einige Kilometer ausserhalb von Oslo steht, müssen wir also mit unserer Frida weiter ins Stadt-Getümmel und nochmal die Maut bezahlen, die wir extra nur dafür bezahlt haben, um vor einem geschlossenen Museum zu stehen. Herzlichen Dank nochmals dafür.
Der Rest des Tages wird aber dann noch etwas angenehmer. Der Himmel über Oslo ist freundlich und wir spazieren gemütlich die Gassen und Strassen ab, die uns vom Touristen-Infobüro empfohlen wurden. Wir erkunden die Fussgängerzone, können den Königspalast und den Wechsel der Wache gänzlich ohne Menschenmassen erleben, schlendern am Hafen entlang und bestaunen das im Jahr 2008 errichtete, futuristische Opernhaus mit seinem begehbaren Dach. Natürlich bestehe ich drauf, dass wir da rauf müssen. Zum Abschluss erkunden wir Oslos Street Food Meile und gönnen uns ein leckeres Curry vom Thailänder. Oslo wirkt ruhig und gemütlich auf uns. Abgesehen von den Hauptverkehrsrouten sind mehr Fahrräder als Autos unterwegs. Es ist nicht hektisch und man muss keine Angst haben, vom nächsten Bus überfahren zu werden – heute sowieso nicht, da neben den Museumsangestellten zufällig auch die Bediensteten des öffentlichen Busverkehrs streiken. Wir sind froh, dass wir kein Online-Busticket gekauft haben. Wir finden also einen versöhnlichen Abschluss mit Oslo, der Tag war schön und entspannt. Auch wenn Oslo nicht die Weltsensationen zu bieten hat, sollte es bei einem Norwegen-Trip auf jeden Fall dabei sein. Wir suchen uns einen Platz für die letzte Nacht in Norwegen, bevor es am nächsten Tag mit der Fähre nach Kopenhagen geht.
Da das Museum einige Kilometer ausserhalb von Oslo steht, müssen wir also mit unserer Frida weiter ins Stadt-Getümmel und nochmal die Maut bezahlen, die wir extra nur dafür bezahlt haben, um vor einem geschlossenen Museum zu stehen. Herzlichen Dank nochmals dafür.
Der Rest des Tages wird aber dann noch etwas angenehmer. Der Himmel über Oslo ist freundlich und wir spazieren gemütlich die Gassen und Strassen ab, die uns vom Touristen-Infobüro empfohlen wurden. Wir erkunden die Fussgängerzone, können den Königspalast und den Wechsel der Wache gänzlich ohne Menschenmassen erleben, schlendern am Hafen entlang und bestaunen das im Jahr 2008 errichtete, futuristische Opernhaus mit seinem begehbaren Dach. Natürlich bestehe ich drauf, dass wir da rauf müssen. Zum Abschluss erkunden wir Oslos Street Food Meile und gönnen uns ein leckeres Curry vom Thailänder. Oslo wirkt ruhig und gemütlich auf uns. Abgesehen von den Hauptverkehrsrouten sind mehr Fahrräder als Autos unterwegs. Es ist nicht hektisch und man muss keine Angst haben, vom nächsten Bus überfahren zu werden – heute sowieso nicht, da neben den Museumsangestellten zufällig auch die Bediensteten des öffentlichen Busverkehrs streiken. Wir sind froh, dass wir kein Online-Busticket gekauft haben. Wir finden also einen versöhnlichen Abschluss mit Oslo, der Tag war schön und entspannt. Auch wenn Oslo nicht die Weltsensationen zu bieten hat, sollte es bei einem Norwegen-Trip auf jeden Fall dabei sein. Wir suchen uns einen Platz für die letzte Nacht in Norwegen, bevor es am nächsten Tag mit der Fähre nach Kopenhagen geht.
Oslo, im September 2020
Liebe Grüsse
Liebe Grüsse
Rene
Reiseroute
20. Sept. 2020Stavanger
Lindesnes Fyr
21. Sept. 2020Brekkesto
22. Sept. 2020Oslo
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