Vive La France
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28. November 2020Cote d’Azure Teil 1: Frankreichs wilder Süden
«Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch! Ohhhhhhhhhh!»
21. November 2020
Geschrieben von Rene
Roquebrune sur Argens
Mit einem etwas mulmigen Gefühl in der Magengegend verlassen wir Sisteron. Natürlich ist es einerseits spannend, sich wie in einem Krimi zu fühlen. Aber der Unterschied ist eben, dass hier echte Menschenleben auf dem Spiel stehen – und in diesem Fall auch ihr Leben gelassen haben. Es herrscht also ein klein wenig gedrückte Stimmung, als wir in Richtung Roquebrune sur Argens aufbrechen. Aber die Freude auf das Meer ist gross, und der Ort liegt nur noch ein paar Minuten von der Mittelmeerküste entfernt. Wir wollen uns mal etwas gönnen und steuern einen Campingplatz an, was für uns eigentlich eher ungewöhnlich ist. Normalerweise bevorzugen wir etwas kleinere, einfachere Möglichkeiten, da wir alles Wichtige ja an Bord haben und den Luxus eines Campingplatzes nicht zwingend benötigen. Trotzdem – wir haben uns im Vorfeld die ACSI-Campingcard gekauft. Diese Karte bietet spezielle Vorteile auf Campingplätzen in der Vor- und Nachsaison. Das gibt uns die Möglichkeit, auf dem 5-Sterne-Platz um günstige 20,- EUR pro Nacht zu stehen. Das nutzen wir natürlich gerne aus, und die Wettervorhersage für die nächsten Tage liegt bei kuscheligen 18 – 20 Grad. Zeit zum Entspannen.
Der Empfang am Campingplatz Domain de la Bergerie war sehr freundlich. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen, und die Qual der Wahl ist gross, denn zu dieser Jahreszeit ist fast niemand mehr da. Geschätzte 5 der 400 Plätze sind belegt. Entsprechend lange brauchen wir für eine Entscheidung. Tja, Vielfalt hat auch Nachteile. Wir nehmen den Platz, der am meisten Sonne verspricht. Im Sommer sind alle froh, wenn sie Schatten bekommen, daher wurde viel Gebüsch und Bäume in die Botanik gepflanzt. Zu dieser Jahreszeit suchen wir aber eher Sonne als Schatten – und finden schlussendlich das perfekte Plätzchen für uns. Wir machen es uns gemütlich und geniessen die Ruhe. Nachmittags geht’s dann an den Pool und in den Wellnessbereich. Man merkt schon recht deutlich, dass die Saison vorbei ist. Kaum eine Liege ist belegt, Restaurants und Bar haben nur noch zeitweise geöffnet – im Pool herrscht gähnende Leere. Egal, wir schmücken unsere Liege mit Handtuch und geniessen die wärmenden Strahlen der französischen Sonne. In unserem All-In-Paket sind auch ein Hallenbad und ein beheizter Whirlpool dabei. Das lassen wir uns nicht nehmen und tauchen wenig später ein in das wärmende Blubber-Nass. Keine zwei Minuten im Wasser kommt die Bademeisterin auf uns zu und setzt ein freundliches Lächeln auf: «No Shorts». Hä? Fragend schau ich an mir runter und mir geht ein Licht auf. Okay, also was jetzt – keine Shorts im Whirlpool? Ich frage sie, ob man nackig rein muss. Sie zuckt mit den Achseln und wiederholt ihr Anliegen «No Shorts». Ich vermute, sie versteht «mein» Englisch nicht. Es ist ohnehin eine Umstellung – in Skandinavien gibt’s kaum jemanden, der nicht Englisch kann. Hier ist es eher umgekehrt: hier kann kaum einer was anderes als Französisch. Na gut – zurück zur Realität: ich frage sie nochmals, was sie damit meint. Sie deutet auf ein Schild, auf dem tatsächlich eine durchgestrichene Comic-Figur mit Badeshorts abgebildet ist. Ich sehe also aus wie Asterix in kurzen Hosen. Toll. Aber immer noch besser als Obelix. Ganz geschlagen möchte ich mich nicht geben und ich frage sie, warum das nicht erlaubt ist. Ihre pragmatische und simple Antwort verblüfft und überrascht mich zugleich: «Weil es auf dem Schild steht». Aha. Ja dann ist es vollkommen logisch. Mir fehlen die Worte und genervt verlassen wir den Whirlpool. Das Wasser war eh ein bisschen kalt.
Trotz des Jacuzzi-Skandals werden die kommenden Tage wirklich sehr entspannt. Am ersten Abend, kurz nach Einbruch der Dämmerung hören wir allerdings etwas um unseren Camper herumschleichen. Zunächst schenke ich dem keine Beachtung. Wir sind ja auf dem Campingplatz, abgesperrt und alles zu. Vielleicht der Gärtner oder so. Das schleifende Geräusch wird immer intensiver. Jetzt sind wir neugierig und machen die bereits zugezogenen Fensterläden nochmals auf. Damit hätten wir im Leben nicht gerechnet: eine Wildschweinfamilie schleicht um unser Wohnmobil und sucht nach Fressbarem. Wir sind baff, und wie im Kino beobachten wir von oben das geschäftige Treiben der Paarhufer. Die Tiere sehen irgendwie ganz schön kräftig aus, ich glaube ich würde mich mit denen nicht anlegen. Aber sie scheinen recht friedlich zu sein. Wir bleiben trotzdem sicherheitshalber im Wohnmobil. Am nächsten Tag sammeln wir bei unserem Spaziergang so viele Eicheln, wie wir tragen können und verstreuen sie um unsere Frida herum. Die Hoffnung, dass die Familie abends nochmals auftaucht ist gross. Und tatsächlich, früher als angenommen geht das Geschnüffel und Gegrunze wieder los. Verstärkung ist auch dabei und wir zählen 13 Schweine, die den Boden an unserem Platz so sauber machen als wäre ein Laubsauger durchgerauscht. Unser Snack hat genau ihren Geschmack getroffen, und kaum etwas ist übriggeblieben.
Der Empfang am Campingplatz Domain de la Bergerie war sehr freundlich. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen, und die Qual der Wahl ist gross, denn zu dieser Jahreszeit ist fast niemand mehr da. Geschätzte 5 der 400 Plätze sind belegt. Entsprechend lange brauchen wir für eine Entscheidung. Tja, Vielfalt hat auch Nachteile. Wir nehmen den Platz, der am meisten Sonne verspricht. Im Sommer sind alle froh, wenn sie Schatten bekommen, daher wurde viel Gebüsch und Bäume in die Botanik gepflanzt. Zu dieser Jahreszeit suchen wir aber eher Sonne als Schatten – und finden schlussendlich das perfekte Plätzchen für uns. Wir machen es uns gemütlich und geniessen die Ruhe. Nachmittags geht’s dann an den Pool und in den Wellnessbereich. Man merkt schon recht deutlich, dass die Saison vorbei ist. Kaum eine Liege ist belegt, Restaurants und Bar haben nur noch zeitweise geöffnet – im Pool herrscht gähnende Leere. Egal, wir schmücken unsere Liege mit Handtuch und geniessen die wärmenden Strahlen der französischen Sonne. In unserem All-In-Paket sind auch ein Hallenbad und ein beheizter Whirlpool dabei. Das lassen wir uns nicht nehmen und tauchen wenig später ein in das wärmende Blubber-Nass. Keine zwei Minuten im Wasser kommt die Bademeisterin auf uns zu und setzt ein freundliches Lächeln auf: «No Shorts». Hä? Fragend schau ich an mir runter und mir geht ein Licht auf. Okay, also was jetzt – keine Shorts im Whirlpool? Ich frage sie, ob man nackig rein muss. Sie zuckt mit den Achseln und wiederholt ihr Anliegen «No Shorts». Ich vermute, sie versteht «mein» Englisch nicht. Es ist ohnehin eine Umstellung – in Skandinavien gibt’s kaum jemanden, der nicht Englisch kann. Hier ist es eher umgekehrt: hier kann kaum einer was anderes als Französisch. Na gut – zurück zur Realität: ich frage sie nochmals, was sie damit meint. Sie deutet auf ein Schild, auf dem tatsächlich eine durchgestrichene Comic-Figur mit Badeshorts abgebildet ist. Ich sehe also aus wie Asterix in kurzen Hosen. Toll. Aber immer noch besser als Obelix. Ganz geschlagen möchte ich mich nicht geben und ich frage sie, warum das nicht erlaubt ist. Ihre pragmatische und simple Antwort verblüfft und überrascht mich zugleich: «Weil es auf dem Schild steht». Aha. Ja dann ist es vollkommen logisch. Mir fehlen die Worte und genervt verlassen wir den Whirlpool. Das Wasser war eh ein bisschen kalt.
Trotz des Jacuzzi-Skandals werden die kommenden Tage wirklich sehr entspannt. Am ersten Abend, kurz nach Einbruch der Dämmerung hören wir allerdings etwas um unseren Camper herumschleichen. Zunächst schenke ich dem keine Beachtung. Wir sind ja auf dem Campingplatz, abgesperrt und alles zu. Vielleicht der Gärtner oder so. Das schleifende Geräusch wird immer intensiver. Jetzt sind wir neugierig und machen die bereits zugezogenen Fensterläden nochmals auf. Damit hätten wir im Leben nicht gerechnet: eine Wildschweinfamilie schleicht um unser Wohnmobil und sucht nach Fressbarem. Wir sind baff, und wie im Kino beobachten wir von oben das geschäftige Treiben der Paarhufer. Die Tiere sehen irgendwie ganz schön kräftig aus, ich glaube ich würde mich mit denen nicht anlegen. Aber sie scheinen recht friedlich zu sein. Wir bleiben trotzdem sicherheitshalber im Wohnmobil. Am nächsten Tag sammeln wir bei unserem Spaziergang so viele Eicheln, wie wir tragen können und verstreuen sie um unsere Frida herum. Die Hoffnung, dass die Familie abends nochmals auftaucht ist gross. Und tatsächlich, früher als angenommen geht das Geschnüffel und Gegrunze wieder los. Verstärkung ist auch dabei und wir zählen 13 Schweine, die den Boden an unserem Platz so sauber machen als wäre ein Laubsauger durchgerauscht. Unser Snack hat genau ihren Geschmack getroffen, und kaum etwas ist übriggeblieben.
St. Tropez
Nach der Auszeit auf dem Campingplatz sind wieder einmal ein paar Städte angesagt. St. Tropez liegt gerade mal 20 Minuten entfernt, und da es fast auf dem Weg nach Nizza liegt, nehmen wir das gerne noch mit. In meiner Kindheit war ich ein grosser Fan von Louis de Funès, und natürlich kannte ich alle seine Gendarmen-Filme, die in St. Tropez gedreht wurden. Kleine Auffrischung für die jüngere Generation: Louis de Funès war die französische Ausgabe von Mr. Bean in den 1960er und 1970er Jahren, allerdings in cholerischer ADHS-Ausführung. Meine Hoffnung ist gross, dass es vielleicht noch Film-Überbleibsel oder Spuren von meinem Kindheitshelden zu finden gibt, der leider im Jahr 1983 verstorben ist. Zur Rekapitulation und Vorbereitung auf den nächsten Tag ziehe ich mir am Abend den Streifen «Der Gendarm von Saint Tropez» aus dem Jahr 1964 rein und versuche, mir so viele Orte und Stellen wie möglich zu merken.
In St. Tropez parken wir am Hafen, wo genügend Platz für unsere Frida ist und spazieren an den Luxusyachten vorbei Richtung Zentrum. Wir können nur erahnen, was die Schätzchen da kosten, die meisten davon sind grösser als ein Wohnhaus. Dann – endlich - erreichen wir die berühmte Hafenpromenade, wo viele der Szenen gedreht wurden. In meiner Euphorie fotografiere ich wie belämmert jede Strasse und Häuserecke aus mehreren Perspektiven, um im Nachhinein kontrollieren zu können, ob eine Ecke davon im Film dabei war. Ich glaube Magdalena fragt sich manchmal, ob sie mit mir schon alles richtig gemacht hat. Aber natürlich hat die Stadt noch viel mehr zu bieten als die Hafenpromenade, und wir spazieren gemütlich durch die engen, alten Gassen und fühlen uns wie in den 60ern.
In St. Tropez parken wir am Hafen, wo genügend Platz für unsere Frida ist und spazieren an den Luxusyachten vorbei Richtung Zentrum. Wir können nur erahnen, was die Schätzchen da kosten, die meisten davon sind grösser als ein Wohnhaus. Dann – endlich - erreichen wir die berühmte Hafenpromenade, wo viele der Szenen gedreht wurden. In meiner Euphorie fotografiere ich wie belämmert jede Strasse und Häuserecke aus mehreren Perspektiven, um im Nachhinein kontrollieren zu können, ob eine Ecke davon im Film dabei war. Ich glaube Magdalena fragt sich manchmal, ob sie mit mir schon alles richtig gemacht hat. Aber natürlich hat die Stadt noch viel mehr zu bieten als die Hafenpromenade, und wir spazieren gemütlich durch die engen, alten Gassen und fühlen uns wie in den 60ern.
Mein Highlight des Tages steht allerdings noch bevor. Denn wie wir bei Recherchen herausgefunden haben, steht das berühmte Gebäude der «Gendarmarie Nationale», welches in all den Filmen als Kulisse verwendet wurde, immer noch. Es kommt sogar noch besser: es wurde zu einem Museum umfunktioniert, man kann einige der originalen Requisiten der Filme sehen und in den Erinnerungen der guten alten Zeit schwelgen.
Nachdem wir gut eineinhalb Stunden kreuz und quer durch das wirklich charmante St. Tropez gelaufen sind, kommen wir am Museum an. Ich hätte drauf wetten können, dass sich ausser mir niemand für Luis de Funes interessiert. Da habe ich mich getäuscht. Wir versuchen ein paar Bilder von mir mit dem Gebäude im Hintergrund zu machen, das noch immer im annähernd gleichen Zustand erhalten ist, wie man es aus den Filmen kennt. Zu meiner Überraschung bleiben wirklich viele Leute stehen und knipsen ebenfalls ein Bild der «Gendarmarie», wo Luis seine Spässchen gedreht hat. Gespannt betreten wir die heiligen Hallen des Franko-Klamauks und ich werde nicht enttäuscht. Originale Filmplakate, Requisiten, das «Wachzimmer» mit Schreibtischen sowie zahlreiche Uniformen aus den Filmen sind ausgestellt. An jeder Ecke gibt es für mich was zu sehen – damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt, obwohl die meisten Filme lange vor meiner Geburt gedreht worden sind (das musste ich jetzt schreiben, damit ich mir nicht ganz so alt vorkomme). Kurzum: ich war begeistert vom Museum, was man mir glaube ich auch angesehen hat. Ein Teil der Ausstellung ist übrigens auch Brigitte Bardot gewidmet, die immer noch auf ihrem Anwesen in der Nähe von St. Tropez lebt. Aber meine Aufmerksamkeit galt vorwiegend dem Komiker.
Nachdem wir gut eineinhalb Stunden kreuz und quer durch das wirklich charmante St. Tropez gelaufen sind, kommen wir am Museum an. Ich hätte drauf wetten können, dass sich ausser mir niemand für Luis de Funes interessiert. Da habe ich mich getäuscht. Wir versuchen ein paar Bilder von mir mit dem Gebäude im Hintergrund zu machen, das noch immer im annähernd gleichen Zustand erhalten ist, wie man es aus den Filmen kennt. Zu meiner Überraschung bleiben wirklich viele Leute stehen und knipsen ebenfalls ein Bild der «Gendarmarie», wo Luis seine Spässchen gedreht hat. Gespannt betreten wir die heiligen Hallen des Franko-Klamauks und ich werde nicht enttäuscht. Originale Filmplakate, Requisiten, das «Wachzimmer» mit Schreibtischen sowie zahlreiche Uniformen aus den Filmen sind ausgestellt. An jeder Ecke gibt es für mich was zu sehen – damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt, obwohl die meisten Filme lange vor meiner Geburt gedreht worden sind (das musste ich jetzt schreiben, damit ich mir nicht ganz so alt vorkomme). Kurzum: ich war begeistert vom Museum, was man mir glaube ich auch angesehen hat. Ein Teil der Ausstellung ist übrigens auch Brigitte Bardot gewidmet, die immer noch auf ihrem Anwesen in der Nähe von St. Tropez lebt. Aber meine Aufmerksamkeit galt vorwiegend dem Komiker.
Wir haben den Tag wirklich sehr genossen und fahren am Abend an einen nahegelegenen Stellplatz, auf dem wir für schlappe 5,- EUR Übernachten dürfen. Generell sind wir von Frankreich (positiv) überrascht, was die Camperfreundlichkeit betrifft. Es gibt wirklich unzählige Stellplätze, Bauernhöfe, Winzer oder einfach Parkplätze, auf denen man sein Wohnmobil abstellen darf. Nicht selten sind die Plätze supergünstig, oft sogar gratis. Und dann nicht etwa versifft und dreckig, sondern schön gestaltete Plätze, manchmal sogar mit Trinkwasser und der Möglichkeit, das Abwasser abzulassen. Oft werden die Stellplätze von der jeweiligen Gemeinde bewirtschaftet in der Hoffnung, dass die Besucher auch in die Stadt oder das Dorf kommen und etwas ausgeben. Bislang erleben wir Frankreich also tatsächlich als äusserst Wohnmobilfreundlich, was wir sehr zu schätzen wissen. Nach der ausgedehnten Freiheit der freien Platzwahl in Skandinavien haben wir uns hier eigentlich schon darauf eingestellt, dass wir immer an einen teuren Campingplatz müssen. Zusammengefasst: wir freuen uns über die vielen günstigen Möglichkeiten, die Nächte zu verbringen. Es geht allerdings nicht überall ganz so günstig.
Nizza
Wie beispielsweise in Nizza, unserem nächsten Ziel. Aber natürlich muss man Äpfel mit Äpfeln vergleichen, und eine Stadt ist eben anders. Nizza, die Blumenmetropole an der französischen Riviera ist die fünftgrösste Stadt Frankreichs. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir Cannes, das mit seinen alljährlichen Filmfestspielen so ziemlich jedem ein Begriff sein sollte. Leider können wir nicht stehenbleiben, weil wir darauf nicht vorbereitet sind. Aber die Stadt macht wirklich einen aussergewöhnlich sauberen, schicken Eindruck. Aber zurück zu Nizza: wir suchen uns einen Parkplatz, der nicht allzu weit vom Stadtzentrum und der Altstadt entfernt ist, und auf dem wir auch über Nacht bleiben können. Am Hafen werden wir fündig, allerdings sind hier für 24 h gleich 20,- EUR fällig. Aber das ist völlig in Ordnung, wie sich herausstellt. Die Lage ist nämlich tatsächlich keine zehn Gehminuten vom Zentrum entfernt und somit perfekt für uns. Die Altstadt überrascht uns wieder einmal mit ihrem aussergewöhnlichen Charme. Wir lieben beide Vintage und Old-Style – und hier in Frankreich findet man ein Paradies vor: überall alte Schilder, Schriften, Antiquitäten, kleine Geschäfte und Butiken mit handgemachten Produkten, Gewürzen, Marktständen, eingesäumt von den alten Fassaden und bunten Fensterläden. Es ist zum dahinschmelzen. Ziellos erkunden wir das Wirr-Warr der Gassen und können uns gar nicht sattsehen. Schliesslich gelangen wir an die Uferpromenade, die sich mehrere Kilometer nach Westen hinzieht und träumen beim Blick über das azurblaue Wasser der Provence. Buntes Treiben von Jung und Alt, hier an der Promenade trifft sich alles.
Wir spazieren weiter und erklimmen den «Festungsfelsen» der Stadt, was – zugegeben – nicht sehr schwer war. Der Festungsfelsen erinnert mit seinem Namen an eine Burg. Die Colline du Château gilt als schönster und auch romantischster Aussichtspunkt der Stadt – was ich hiermit auch bestätigen kann. Da es aber auch der einzige Aussichtspunkt ist, war die Siegerehrung vermutlich etwas vorhersehbar. Trotzdem: Die Aussicht über die Dächer von Nizza – die schon Alfred Hitchcock inspiriert hatten – ist grandios und ein krönender Abschluss unserer City-Tour. Beim Blick auf den Hafen sehe ich die mit Abstand grösste Yacht, die ich bislang gesehen habe. Neben der 104 Meter langen «Quantum Blue» schauen die anderen Luxusyachten aus wie mickrige Fischerboote. Natürlich bin ich neugierig und werde tatsächlich fündig, wem diese Superyacht gehört. Zunächst denke ich an Bill Gates oder Mark Zuckerberg. Zu meiner Überraschung höre oder lese ich das erste Mal von Sergei Nikolajewitsch Galizki, dem Gründer der Handelskette Magnit und Präsident des Fußballklubs FK Krasnodar. Der liebe Sergei ist grad mal schlappe 3,4 Milliarden Dollar schwer. Milliarden! Na ja, Geld macht angeblich nicht glücklich. Aber es beruhigt. Sei’s drum, die Träume weichen wieder der Realität und wir verlassen die Colline du Château und schlendern zurück in den Hafen, wo die Frida schon auf uns wartet.
Wir spazieren weiter und erklimmen den «Festungsfelsen» der Stadt, was – zugegeben – nicht sehr schwer war. Der Festungsfelsen erinnert mit seinem Namen an eine Burg. Die Colline du Château gilt als schönster und auch romantischster Aussichtspunkt der Stadt – was ich hiermit auch bestätigen kann. Da es aber auch der einzige Aussichtspunkt ist, war die Siegerehrung vermutlich etwas vorhersehbar. Trotzdem: Die Aussicht über die Dächer von Nizza – die schon Alfred Hitchcock inspiriert hatten – ist grandios und ein krönender Abschluss unserer City-Tour. Beim Blick auf den Hafen sehe ich die mit Abstand grösste Yacht, die ich bislang gesehen habe. Neben der 104 Meter langen «Quantum Blue» schauen die anderen Luxusyachten aus wie mickrige Fischerboote. Natürlich bin ich neugierig und werde tatsächlich fündig, wem diese Superyacht gehört. Zunächst denke ich an Bill Gates oder Mark Zuckerberg. Zu meiner Überraschung höre oder lese ich das erste Mal von Sergei Nikolajewitsch Galizki, dem Gründer der Handelskette Magnit und Präsident des Fußballklubs FK Krasnodar. Der liebe Sergei ist grad mal schlappe 3,4 Milliarden Dollar schwer. Milliarden! Na ja, Geld macht angeblich nicht glücklich. Aber es beruhigt. Sei’s drum, die Träume weichen wieder der Realität und wir verlassen die Colline du Château und schlendern zurück in den Hafen, wo die Frida schon auf uns wartet.
Es ist mittlerweile dunkel, aber die Temperaturen sind noch angenehm. So entschliessen wir uns kurzerhand, noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Wir lassen es uns nicht nehmen, nochmals vorbei an Sergei’s Yacht zu spazieren in der Hoffnung, er steht oben auf der Reling und lädt uns auf ein Gläschen Champagner ein. Gut – wir müssen nicht im Detail erwähnen, wie die Geschichte ausging. Der Spaziergang hat sich dennoch gelohnt, und zurück bei Frida lassen wir den Tag endgültig ausklingen. Wir verbringen eine doch irgendwie anstrengende Nacht, da ständig um uns herum Motorenlärm und Stimmen zu hören sind. Aber das wussten wir schon zuvor und haben es in Kauf genommen. Sergei hat sicher ruhiger geschlafen. Macht nix – morgen geht es nach Monaco. Neues Spiel, neues Glück.
Nizza, im Oktober 2020
Liebe Grüsse
Liebe Grüsse
Rene
Reiseroute
15. Oktober 2020Roquebrune sur Argens
16. Oktober 2020St. Tropez
17. Oktober 2020Nizza
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