Trennung auf Zeit – Das Ende unseres USA-Abenteuers
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Wind im Haar, Sonne im Gesicht, Meer im Blick, so fühlt sich Glück an.
22. September 2024 - Reisetagebuch Eintrag #167
- BLUT UNTER PALMEN | geschrieben von Magdalena
Anflug auf die Karibik
Ziemlich K.O. kommen wir nach 15 Stunden in Oranjestadt auf der kleinen Insel Aruba an. Mensch, waren das zwei chaotische Flüge. Die Flieger waren bis auf den letzten Sitz komplett belegt, es gab einige Turbolenzen und beim zweiten Flug von Newark nach Oranjestadt hatten wir nicht mal die Möglichkeit, unser Handgepäck zu verstauen, so voll war der Vogel. Wir mussten unser Gepäck in den eh schon viel zu kleinen Fussraum vor uns quetschen. Das Entertainment Programm der UNITED ist «zufällig» genau auf diesem Flug ausgefallen und die Flugbegleiterinnen haben kurzfristig vergessen, dass sie eigentlich für die Fluggäste da sein sollten, und nicht auf einem Privatausflug in die Karibik sind. Na ja, Hauptsache wir sind gelandet und unser Urlaub kann beginnen. Es ist inzwischen schon recht traurig, wie man als Fluggast behandelt wird und was man sich alles gefallen lassen muss. Und das nicht nur bei Billigairlines, bei denen man eh keine allzu hohen Erwartungen hätte.
Nach der Ankunft übernehmen wir unseren Mietwagen und machen uns auf in Richtung Unterkunft. Da die Anreise ziemlich anstrengend war und an Schlaf gar nicht zu denken war, sind wir echt müde und beschliessen, erstmal einen Powernap in unserem bequemen breiten Bett zu machen. Nachdem wir einen Kaffee getrunken haben und das Koffein langsam unseren Blutkreislauf erreicht, machen wir uns auf zum nächsten Supermarkt. Essen gab es während beiden Flügen keines und uns plagt inzwischen der Hunger. Keine zwei Minuten von unserer Unterkunft entfernt, die übrigens super ist und genauso wie auf den Bildern beschrieben, befindet sich der Super Food Plaza. Hier sollte es alles geben, was wir an Lebensmitteln benötigen. Wir steuern das Geschäft an und sind begeistert von der reichen Auswahl an Lebensmittel. Die Preise jedoch sind ziemlich gesalzen. Da war Alaska fast schon ein Schnäppchen dagegen. Wir wollen nicht allzu auf das Preisniveau eingehen, aber eines sollte einem bewusst sein: wenn man in der Karibik Urlaub macht, dann kann es schnell teuer werden – auch als Selbstversorger. Hier gibt es nicht nur paradiesische Strände, sie lassen sich dieses Paradies auch paradiesisch bezahlen. Nach gut 1 ½ Stunden haben wir dann so ziemlich alles, was wir für die erste Zeit zum “Überleben” brauchen und lassen es für heute gut sein. Morgen sind wir sicherlich wieder fit und bereit die Insel zu erkunden. Für heute war es genug «Action» und wir wollen einfach nur noch etwas essen und dann ins Bett.
Beachtime
Fit und ausgeschlafen starten wir in den nächsten Tag. Noch kämpfen wir etwas mit den Temperaturen. Ach, was haben wir es uns in Alaska gewünscht. Wir hatten langsam ein bisschen die Nase voll von der Kälte. Jetzt haben wir es fein warm und nun passt es auch wieder nicht. Da soll es uns mal einer Recht machen. Es ist schon ein krasser Unterschied von 9 Grad trockener Luft auf 36 Grad mit über 75 % Luftfeuchtigkeit zu wechseln. Wir sind uns jedoch sicher, dass wir uns in ein paar Tagen an das heisse Wetter hier gewöhnt haben und dann besser damit klarkommen.
Heute wollen wir den Norden von Aruba erkunden. Es geht zuerst zum im Jahr 1916 erbauten California Lighthouse. Der Leuchtturm wurde nach dem Schiff «California» benannt, das im Jahr 1891 vor der Küste sank. Der Leuchtturm diente jahrzehntelang als Navigationshilfe. Heute ist er nur noch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und verspricht einen schönen Ausblick auf Aruba. Als wir den Parkplatz ansteuern, sind wir ziemlich überrascht, wie viel hier los ist. Wir sind aktuell in der Nebensaison und haben nicht mit so vielen Menschen gerechnet. Da wir keine Lust haben, die 5 US-Dollar Eintritt pro Person zu zahlen, um uns dann mit unzähligen anderen Touristen auf die kleine Plattform oben zu drängen, erkunden wir lieber die Gegend rund um den Leuchtturm etwas genauer.
Weiter geht es entlang der Küste, wir beobachten Pelikane beim Jagen und sehen unzählige kleine, türkisblaue Eidechsen, die leider viel zu schnell sind, um sie mit der Kamera einfangen zu können. Und dann wollen wir endlich unseren ersten Karibikstrand besuchen. Wir durften schon ein bisschen in Mexiko „Karibikstrand-Feeling“ schnuppern, aber jetzt sind wir wirklich in der Karibik. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen beim Arashi Beach. Hier gibt es einige Strohschirme und Palapas die für die Besucher gratis zur Verfügung stehen. Nur wenn man eine Liege haben will, muss man was dafür bezahlen. Das nenne ich mal superfair. Wir haben glücklicherweise bei unserm Apartment zwei beach chairs dabei und sind somit nicht auf die kostenpflichtigen Liegen angewiesen. Ein freies Plätzchen ist schnell gefunden und keine zwei Minuten später schwimmen wir zum ersten Mal im karibischen Meer. Oh mein Gott, das glasklare, azur-türkisblaue Wasser ist einfach nur herrlich. Es fühlt sich an, als schwimme ich in einer grossen Badewanne. Das liegt eventuell auch daran, dass das Wasser 29 Grad hat - für mich ist das einfach nur herrlich und meine absolute Wohlfühltemperatur. Hier will ich jetzt bleiben und nie mehr weg. Nachdem unsere Finger schrumpelig werden, siegt dann doch die Vernunft und wir verlassen das Wasser. Die nächsten 4 Stunden wiederholen wir zwei Dinge, schwimmen und sonnen. Wir vergessen fast die Zeit, es tut einfach so gut hier an diesem wunderschönen Strand zu sein. Es fällt ein wenig die Anspannung der letzten Tage von uns ab. Wir müssen uns vom Strand wegreissen, um nicht den ganzen Tag hier zu bleiben und unser Tagesprogramm sausen zu lassen.
Wir fahren weiter zum Hadicurari Strand. Der ist eigentlich als Kitespot bekannt. Da es heute jedoch fast komplett windstill ist, sind hier ausnahmsweise keine Kiter zu finden und so steuern wir unser nächstes Ziel an. Der Palmbeach ist als Partystrand bekannt. Hier reiht sich ein Luxusresort mit lebhaften Strandbars an das andere. Der Strand und das Meer sind genauso malerisch wie beim Arashi Beach, jedoch ist hier um einiges mehr los. Jedes Resort hat seine eigene Livemusik die lautstark alle Urlauber im Umkreis von 300 Metern beschallt. Jetskis brausen die Küste auf und ab und dank bereits fortgeschrittener Tageszeit und All-inklusive Cocktails sind die Urlaubsgäste in Partylaune und dementsprechend geht es beim Palmbeach auch zu. Wir laufen einmal auf und ab und halten fest, dass es hier zwar ganz schön und sicherlich auch ein herrlicher Karibikstrand ist, aber für unseren Geschmack dann doch etwas zu voll und zu laut ist.
Da wir so lange am Arashi Beach waren, läuft uns etwas die Zeit davon. Die Sonne steht immer tiefer und der Sonnenuntergang ist nicht mehr weit entfernt. Wir statten dem Eagle Beach einen kurzen Besuch ab, da der in den nächsten Wochen quasi unser Hausstrand sein wird, wenn wir kein Auto mehr haben. Hier geniessen wir unseren ersten Sonnenuntergang auf Aruba.
Kunst, Kultur und Strand
Die nächsten Tage ziehen wir unser Programm konsequenter durch und lassen uns nicht mehr von den wunderschönen Stränden ablenken. Auch wenn es sehr schwerfällt, nicht bei jedem Strand ins Wasser zu hüpfen und seine Liege aufzuschlagen, um den ganzen Tag dort zu verweilen. Neben den Stränden gibt es auch noch andere Dinge auf Aruba zu erkunden. Im Süden Arubas steht ein roter Anker, der als Fischerdenkmal dient. Hier tummeln sich wilde Esel rum, die sich bereitwillig von den Touristen streicheln lassen, da sie auf Futter hoffen. Nicht weit entfernt davon findet man den Seroe Colorado Leuchtturm, der jedoch mehr an eine Glühbirne hinter Gitter erinnert als an einen Leuchtturm.
Fast schon ein Pflichtpunkt auf unserer Liste ist San Nicolás. Die Stadt ist berühmt für seine beeindruckenden Graffiti-Murales. Diese kunstvollen Wandgemälde, die lokale und internationale Künstler geschaffen haben, erzählen lebendige Geschichten und reflektieren Arubas Kultur und Geschichte. Und zwischen all den kunstvollen Bildern findet sich das ein oder andere süsse Lokal. Und wer uns schon länger verfolgt weiss, dass wir voll auf Graffitis stehen und es lieben, diese Kunstwerke überall auf der Welt zu entdecken. In San Nicolás kommen wir voll auf unsere Kosten und bestaunen so ziemlich alle der 46 wirklich eindrucksvollen Gemälden.
Ein wirklich schöner Strand zum Schnorcheln soll der Mangelhalt Beach sein. Hier gibt es einige Korallen und ein Wrack. Am besten orientiert man sich an der gelben Koje haben wir uns sagen lassen, dort sollen sich all die bunten Fische herumtreiben. Die Umgebung rundherum und die Beachhäuser sind echt nett anzusehen und hier ist um einiges weniger los als bei den sonst bekannten Schnorchel- und Tauchspots.
Blutige Rettungsaktion
Neben all den Stränden brauchen wir auch mal wieder etwas Abwechslung. Auf der Aruba Karte, die wir in unserem Apartment zur Orientierung bekommen haben, ist der Ayo Rock eingetragen. Hierbei handelt es sich um eine Felsformation, die einst von den Arawak-Indianern als spiritueller Ort genutzt wurde. Neben den Quarzdioritfelsen findet man alte Felszeichnungen, die Geschichten dieser frühen Einwohner erzählen. Umgeben von Wüstenvegetation und bizarren Felsen kann man den Ayo Rock durch die angelegten Wanderwege aus nächster Nähe erkunden und muss teilweise zwischen den Felsen hindurchlaufen. Der Park mit vorhandenen Parkplätzen wurde im Sommer 2023 eröffnet und ist für alle Besucher frei zugänglich. Ich finde diesen Ort super, und er erinnert mich sehr an Namibias Spitzkoppe. Es kommen sofort Erinnerungen an unsere wunderschöne Reise durch Namibia hoch. Mit was ich hier auf Aruba immer noch zu kämpfen habe ist der teilweise starke, böige Wind. Der bläst einem gerne mit gut 35 km/h um die Ohren. Und wenn man nicht aufpasst, dann fliegt einem schnell mal der Sonnenschutz vom Kopf. Ich besteige einen der höchsten Felsen im Areal, um einen besseren Überblick über den Park zu bekommen. Und genau in dem Moment, als ich denke, ich sollte mein Baseballcap festhalten, ist es auch schon passiert. Im hohen Bogen fliegt es weg und landet 10 Meter weiter unter mir in einem Baum. Na, grossartig und wie soll ich mein Cap jetzt wieder herausbekommen? Da ich auf einem Felsen stehe, ist der Baum gut einen Meter unter mir und das Cap liegt zwei Meter mitten im Gestrüpp des Baumes. Als ich dann noch die ganzen Stacheln sehe, die den Baum umgeben, ist meine Hoffnung so gut wie verloren. Das Capi muss ich wahrscheinlich abschreiben. Mit gesenktem Kopf suche ich Rene und erzähle ihm was mir passiert ist.
Wir kehren zum Tatort zurück und verschaffen uns erstmal einen Überblick. Von unten kommen wir nicht ans Cap dran, da rund um den Baum alles verwachsen und verwuchert ist. Hier gibt es kein Durchkommen. Da gibt es nur die Möglichkeit nochmal auf den Felsen zu klettern, sich vorne über nach unten beugen und mit einem langen Ast irgendwie probieren, das Cap aus dem Baum zu befreien. Gut - wir haben einen Plan. Unsere Feinde sind jedoch die gut 2 cm langen Stacheln und der starke Wind, der uns um die Ohren pfeift. Rene findet einen langen Ast und beugt sich gekonnt vorne über. Hier geht es gut 5 Meter nach unten, und ein Abflug wäre mit Sicherheit sehr schmerzhaft. Das Capi bewegt sich und kommt auch immer etwas näher. Leider verfängt es sich in einem dicken, langen Stachel. Gerade als Rene es herausziehen will kommt der Wind, wirft es wieder etwas weg und ein Busch streift Renes Arm. Das Blut fliesst und Rene will schon aufgeben. Wir tauschen die Plätze und mit vereinten Kräften schaffen wir es 10 Minuten später, mein Capi zu befreien. Was für eine Aufregung. Schweissgebadet aber glücklich suchen wir ein Schattenplätzchen auf und erholen uns erstmal von dieser riskanten Rettungsaktion. Nach einer kurzen Verschnaufpause erkunden wir den restlichen Park und ich halte mein Cap jetzt ganz fest, dass mir das nicht nochmal passiert. Im Auto begutachten wir dann Renes Verletzung. Nachdem ich bei ihm schon schlimmere Wunden verarzten musste, stempeln wir das als Kratzer ab und beschliessen, nicht die Notaufnahme des nächstgelegenen Spitals zu besuchen.
Gold, Pools, Brücken und Kolonialbauten
Ausgeruht machen wir uns am nächsten Tag auf in den Nordosten Arubas. Wir sind wieder im Goldrausch. Doch dieses Mal nicht im kalten Yukon, sondern in der warmen Karibik. Die Bushiribana Goldmine an Arubas Nordküste erzählt die Geschichte eines kurzlebigen Goldrausches im 19. Jahrhundert. 1872 erbaut, schmolz die Anlage einst das gefundene Gold, doch nach nur einem Jahrzehnt verebbte der Traum vom Reichtum. Übrig blieb nur noch eine Ruine. Und genau diese wollen wir uns jetzt etwas genauer anschauen. Viel ist nicht mehr übrig und nach einem kurzen Rundgang und dem Studieren der Informationstafel, sind wir auch schon wieder durch. Die Sonne zeigt sich heute wieder von ihrer besten und stärksten Seite. Kaum hat man das klimatisierte Auto verlassen, ist man schweissgebadet. Das ist unser Stichwort. Nicht weit entfernt von der Mine findet man ein verstecktes Naturjuwel. Der "Cave Pool" befindet sich in einer kleinen Höhle, umgeben von schroffen Felsen. Er ist bekannt für sein erfrischendes, kristallklares Wasser, das durch die Brandung des Ozeans regelmässig erneuert wird. Und genau zu diesem Pool klettern wir nun runter. Ich würde soooo gerne in das kühle Nass springen, aber ich entdecke die vielen kleinen Krebse, die beim Ein- bzw. Ausgang des Pools warten. Und da ich bekanntlich der Schiesser unter uns beiden bin, kann ich mich nicht mehr dazu überwinden in das Wasser zu springen. Somit geht es ohne erfrischende Abkühlung zum nächsten Punkt auf unserer Liste.
Die Natural Bridge war eine beeindruckende Kalksteinbrücke, die über Jahrtausende durch Erosion entstanden ist. Sie war ein beliebtes Touristenziel, bis sie im Jahre 2005 einstürzte. Mit einer Länge von etwa 30 Metern und einer Höhe von 7 Metern galt sie als eine der grössten natürlichen Brücken der Karibik. Eine wesentlich kleinere Brücke befindet sich direkt neben dem zusammengebrochenen Wahrzeichen der Insel und kann heute noch besichtigt werden. Und genau vor der zweiten Wahl stehen wir jetzt. Die Brücke ist schön anzusehen, aber was ich sehr schade finde ist, dass sich im Wasser sehr viel schwimmender Müll angesammelt hat und sich niemand dafür verantwortlich fühlt diesen zu entfernen, obwohl es sich hierbei eindeutig um eine Touristenattraktion handelt, wenn man sich das grosse Souveniergeschäft und Restaurant gleich nebenan anschaut. Wir würden dieses Ausflugsziel eher als „kann man machen, muss man aber nicht“ empfehlen.
Natürlich statten wir auch der Hauptstadt von Aruba einen Besuch ab. Oranjestad, gegründet im Jahr 1796, entstand rund um das historische Fort Zoutman, das einst zum Schutz vor Piraten errichtet wurde. Die Stadt erhielt ihren Namen zu Ehren des niederländischen Königshauses Oranien-Nassau und spiegelt diese königliche Verbindung in ihren bunt verzierten Gebäuden wider. Ursprünglich ein kleines Fischerdorf, entwickelte sich Oranjestad über die Jahre zum pulsierenden Zentrum Arubas. Heute legen hier zahlreiche Kreuzfahrtschiffe an, und Besucher strömen durch die charmanten Strassen, um die reiche Geschichte und das lebendige Flair der Stadt zu geniessen. Oranjestad ist ein Mix aus kolonialem Erbe und moderner Lebensfreude. Leider verschwinden die typischen Kolonialbauten mit ihren pastellfarbenen Fassaden immer mehr. Wir haben die Stadt an einem Sonntag besucht, an dem kein grosser Kreuzer vor Anker gelegt hat. Dementsprechend leer waren die sonst so geschäftigen Strassen und Gassen.
Shoco
Der letzte Tag, an dem wir den Mietwagen haben, wollen wir nochmals eine Felsformation besuchen. Die Casibari-Felsen sind ebenfalls durch Erosion und vulkanische Aktivitäten vor Millionen von Jahren entstanden. Die Felsblöcke sind gross, rundlich und oft übereinandergestapelt, was zu aussergewöhnlichen und bizarren Formen führt, die das Landschaftsbild prägen. Diese natürliche Formation war gleich wie der Ayo Rock für die Arawak-Ureinwohner ein spiritueller Ort. Heute bieten die Felsen mit ihren natürlichen Durchgängen und Höhlen, die erkundet und bestiegen werden können, atemberaubende Ausblicke auf die Insel. Wir haben wieder das Glück die Felsen so gut wie für uns allein zu haben. Wir klettern auf den grössten Felsen rauf und haben einen fantastischen Panoramablick über Aruba.
Als wir den Abstieg hinter uns haben und noch gemütlich durch den Park schlendern, haben wir das unglaubliche Glück einen "Shoco" zu entdecken. Diese kleine Eulenart ist Arubas Nationalvogel und zählt bedauerlicherweise zu den gefährdeten Arten. Lebensraumverlust durch Bauprojekte und andere menschliche Aktivitäten bedrohen seine Population. Wir machen es uns auf zwei Steinen gemütlich und beobachten die süsse kleine Eule sicherlich 20 Minuten lang, die uns etwas ängstlich aber auch neugierig immer wieder mustert und uns nicht aus ihren Augen lässt. Was für ein toller Abschluss für den heutigen Tag.
Der Alltag ist zurück
Nachdem wir das Mietauto zurückgebracht haben, kehrt wieder Urlaubsstimmung ein. Der „Druck“, jeden Tag auf Erkundungstour gehen zu müssen, ist jetzt erstmal weg und so besuchen wir die nächsten Wochen unseren Hausstrand: den Eagle Beach. Von unserem Apartment erreichen wir den Traumstrand nach einem gut 20-minütigem Fussmarsch. Die restlichen Tage auf Aruba verbringen wir mit Berichte schreiben, recherchieren und vorbereiten der neuen Reiseziele, Poolnachmittage und natürlich gemütliche Strandtage. Wir haben uns inzwischen gut an das heisse Wetter und die Luftfeuchtigkeit gewöhnt. Und so geniessen wir die Auszeit in der Karibik immer mehr. Oft können wir es kaum glauben, dass wir im kitschigen, azurblauen Meer schwimmen und es bis hierhergeschafft haben. Wenn uns jemand gefragt hätte, ob die Karibik auf unserer Reiseliste steht, hätten wir vermutlich gesagt das wir da gerne hingehen würden, aber es vermutlich nicht in unser Reisebudget passt. Und das tut es ehrlichgesagt auch nicht, aber da unsere Reise bald zu Ende ist und wir bis jetzt finanziell sehr gut gehaushaltet haben, dachten wir uns, dass wir uns mal was gönnen sollten.
Wie geht es bei uns weiter? Was steht noch auf unserer Liste und wie haben wir den Abschied von Nordamerika und unserem Ollie verkraftet?
Also ein klein bisschen vermissen wir Ollie schon. Auch wenn es hier traumhaft ist, aber die Freiheit mit einem Wohnmobil reisen zu können und überall stehenzubleiben, wo es einem gefällt, ist einfach unbezahlbar. Auch wenn Aruba sicherlich nicht die richtige Insel für ein Wohnmobil ist und wir hier das Wohnmobil nicht vermissen, vermissen wir die schönen Plätze in der Natur, abseits der Touristenmassen. Die Stille und die Ruhe, die solche Orte ausstrahlen. Noch sind wir in den Vorbereitungen und so wie es aussieht, werden wir nach einer kurzen Mietwagenrundreise durch Florida nochmal auf ein Wohnmobil umsteigen. Dann jedoch nicht mehr in Nordamerika.
Liebe Grüsse
Reiseroute
13. Aug. – 12. Sep. 2024 Aruba
ABW