Wolfstanz und Kojotenruf
13. August 2023USA: Wohnmobil kaufen statt mieten? Autokauf in Amerika als Tourist
1. September 2023Ein teuflisch ausserirdisches Abenteuer
Sonntagsregel: Wenn du es von der Couch aus nicht erreichen kannst, brauchst du es nicht.
23. August 2023 - Reisetagebuch Eintrag #134
- EIN TEUFLISCH AUSSERIRDISCHES ABENTEUER | geschrieben von Magdalena
Air and Space Museum
Nicht weit entfernt von unserer Campsite liegt die Stadt Rapid City. Schon als wir auf dem Weg zu den Badlands hier vorbeigefahren sind, haben wir die Reklame für das Air and Space Museum gesehen. Da es nun auf der Strecke liegt und wir ja bekanntlich sehr schlecht an solchen Attraktionen vorbeifahren können, setzen wir den Blinker und biegen auf den Parkplatz des Museums ab. Das Museum selbst hat leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, jedoch ist der Aussenbereich für Besucher geöffnet. Eine ganze Fliegerstaffel erwartet uns auf dem Gelände. Hier wird wirklich einiges geboten. Uns fasziniert es immer wieder aufs Neue, Flugzeuge, Jets und Hubschrauber von der Nähe zu sehen. Uns ist bewusst, dass einige dieser Flieger für den Krieg eingesetzt wurden, und wir unterstützen das in keinster Weise. Es gibt wohl nicht viel Sinnloseres als Krieg. Es ist viel mehr die Technik dahinter, die uns fasziniert. Und es sind zumindest auch Ausstellungstücke darunter, die Gutes vollbracht haben, für Rettungseinsätze eingesetzt wurden oder einfache Transportflugzeuge waren.
Wir verbringen wieder viel zu viel Zeit auf dem Gelände und verpassen fast einen Termin in der City. Rene hat über Facebook Marketplace, ein gebrauchtes Netgear-Gerät gefunden, ein mobiler Router. Wir erhoffen uns, damit unser eigenes WLAN-Netz aufbauen zu können, um dann etwas besseren Internetempfang zu bekommen. Eine amerikanische SIM-Karte haben wir ja inzwischen, aber der Empfang ist oft kaum bis so gut wie gar nicht vorhanden.
Pünktlich auf die Minute treffen wir am vereinbarten Ort ein und nehmen das neue Gerät in Empfang. Leider ist der Akku des Routers nicht geladen und so können wir nicht ausprobieren, ob es funktioniert. Wir beschliessen, es erstmal zu laden und wollen es später testen. Sollte was nicht passen, können wir dem Verkäufer das Gerät wieder zurückgeben. Wir machen uns also auf zur nächsten Station: Walmart. Heute steht ein spezieller Kauf auf unserer Liste.
Meinungsverschiedenheiten
Wir haben ja immer noch keine wirklich gute Lösung für unsere fehlende Dinette (Essecke) im Wohnmobil gefunden. Wenn wir derzeit essen wollen, oder etwas am Computer zu erledigen haben, benutzen wir die Campingstühle und den Campingtisch, der eigentlich für den Aussenbereich gedacht ist. Jedes Mal, wenn wir weiterfahren, müssen wir alles abbauen und in unserer “Garage” verstauen. Das nervt uns ehrlich gesagt ein wenig und ist auf die Dauer keine gute Lösung für uns.
Wir haben schon probiert, eine gebrauchte Dinette zu finden, aber keine Chance. Etwas selbst zu bauen ist leider nicht so einfach, wenn man kein Werkzeug und keinen Platz dazu hat. Und das ganze Werkzeug kaufen, nur dass man sich einmal was zusammenbasteln kann, rentiert sich nicht wirklich. Und etwas Fertiges zu kaufen, das dann auch noch genau passt, ist so gut wie unmöglich. Wir beschliessen nach langem Hin und Her nun doch wieder ein Sofa hineinzustellen. Bei der ersten Besichtigung von Ollie war schon eine Couch vorhanden. Da diese nicht so meinen Geschmack getroffen hat und ich schwer der Annahme bin, dass da drinnen das ein oder andere Tier gewohnt hat, haben wir es damals vom Händler «entfernen» lassen. Nachdem wir inzwischen schon neun Wochen in Ollie wohnen und bereits das gesamte Stuhl-/Sitz-/Eckbank/Tisch-Sortiment sämtlicher grossen und kleinen Möbelgeschäfte und Baumärkte in und auswendig kennen, ist uns keine bessere Lösung begegnet als das Sofa, das Walmart im Angebot hat – und es passt von der Grösse haargenau in den Bereich, in dem normalerweise die Dinette steht.
Das Sofa ist schnell gekauft. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie wir es befestigen wollen. Da gehen unsere Meinungen so ziemlich auseinander. Ich bin für eine simple, billige und einfache Lösung. Rene ist da jedoch ganz einer anderen Meinung. Ich erspare euch jetzt Details zu unserer Diskussion im Baumarkt. Rene hat alle “Worstcase Szenarien” durchgespielt und sich in allen Punkten entgegen meiner Meinung durchgesetzt. Wir haben die extra langen Schrauben (10 cm lang) und die teuren Halterungen, anstatt eine simple Holzlatte gekauft. Eines kann ich euch sagen: wenn Rene es schafft, das Sofa mit diesen Utensilien zu befestigen, ohne eine Wasser- oder Stromleitung anzubohren - sollte das nämlich der Fall sein haben wir sowieso ganz andere Probleme - dann ist eines fix: auch wenn Ollie jemals wegen Altersschwäche auseinanderfällt, das Sofa bleibt garantiert an seinem Platz. Auch ein Tornado könnte diese Konstruktion nicht zerstören. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie Rene jemals diese langen Schrauben in den Boden unseres Wohnmobils bekommen will. Dazu aber später mehr.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Inzwischen ist der mobile Router von Netgear vollgeladen und wir können ausprobieren, ob es funktioniert. Dreimal dürft ihr raten. Natürlich geht es nicht. Es wäre ja zu leicht gewesen, die USA-T-Mobile SIM-Karte aus Renes Telefon rauszunehmen und einfach in den Router einzulegen. So machen wir das im Normalfall in Europa. Nach langem recherchieren finden wir heraus, was das Problem sein könnte. Und einmal mehr ziehen wir den Hut und verbeugen uns vor diesem idiotischen, sinnlosen und komplizierten System. Wir können es nicht glauben und fahren in einen T-Mobile Store (unser Vertragsanbieter in den USA), um uns den Verdacht bestätigen zu lassen. Tatsächlich, es gibt in den United States of America verschiedene SIM-Karten. Einmal zum Telefonieren, einmal für Daten und dann nur Daten.
Wenn man, wie wir, eine SIM-Karte zum Telefonieren und Surfen (also Daten) hat, dann kann man diese SIM nur für ein Mobiltelefon verwenden. Und zwar NUR dafür. Und wenn man einen externen Router oder ein Tablet verwenden will, dann muss man sich eine extra Daten-SIM-Karte zulegen. So einen Scheiss haben wir noch nie gehört. Wir haben in der ganzen Welt Prepaidkarten zum Telefonieren und Surfen gekauft und es war nie ein Problem, sie mit dem Handy oder einem externen Router zu benutzen. Aber hier läuft alles anders. Es geht einfach nicht komplizierter. Wir müssten nun also eine neue SIM-Karte kaufen und einen neuen, zusätzlichen Vertrag abschliessen, damit wir dann über das Netgeargerät ein WLAN-Netz aufbauen könnten. Wie bescheuert ist das denn bitte? Die ganze Aktion hat uns heute über 3 Stunden Zeit gekostet (ohne Recherchearbeit). Wir sind nicht gewillt, nochmals einen Vertrag über 50 Dollar pro Monat abzuschliessen, nur um dann mangels Netzabdeckung sowieso keine anständige Verbindung hinzubekommen. Vielleicht finden wir irgendwann eine andere Lösung für unser Datenproblem. Den mobilen Router haben wir also umsonst gekauft. Bravo und danke an alle Mobiltelefonanbieter in den USA.
Hardcorebiker
Kurz bevor es dunkel wird, erreichen wir den Campingplatz in Sturgis. Da wir einiges für unseren Yellowstone-Besuch recherchieren müssen und wieder mal Berichte online stellen wollen, haben wir beschlossen, nochmals auf einen Campingplatz zu gehen. Hier wird angeblich gutes Wi-Fi angeboten und unsere Netzabdeckung mit dem Handy ist viel zu schwach. Wir können nicht mal unsere eigene Webseite aufmachen. Und auch wenn wir die Berichte nicht online stellen würden, dann brauchen wir zumindest ein gutes WLAN, um für den Yellowstone Nationalpark zu recherchieren, denn ohne einen Plan ist man in diesem grossen Park ziemlich aufgeschmissen.
So buchen wir uns kurzerhand für 4 Tage im “Days End Campground” ein und sind schon sehr gespannt, ob das mit dem WLAN hier dann auch wirklich funktioniert. Wir werden an der Rezeption freundlich von einer waschechten Bikerin begrüsst, die ihre besten Jahre hinter sich hat, aber fix die geilsten Storys zu erzählen hat und schon einiges erlebt hat. Sie schafft es uns einzubuchen (mit der digitalen Technik steht sie auf Kriegsfuss) und wünscht uns einen “fuckin’ great evening”.
Am nächsten Morgen werden wir von Motorengeräuschen geweckt. Die Biker stehen hier ziemlich früh auf und lassen ihre Harleys langsam, wenn auch nicht wirklich leise, an uns vorbeirollen. Ich glaube eine Dezibelbeschränkung gibt es hier nicht. Vielleicht hat der ein oder andere schon einmal etwas von dem verschlafenen 7.100 Einwohnerdorf «Sturgis» in South Dakota gehört. Einmal im Jahr steppt hier der Bär und die Kleinstadt verwandelt sich zum Mekka der Motorradszene. Hier findet die jährliche “Sturgis Motorcycle Rally” statt, die in dieser Woche mit etwa 500.000 und 750.000 Besuchern (der Rekord war bei 1 Million Besucher!!) zu einer der grössten Motorradveranstaltungen der Welt zählt.
Wir sind auf einem voll authentischen Biker-Campground gelandet. Bei der Buchung des Campgrounds haben wir uns schon fast sowas gedacht als wir die Bilder gesehen haben. Aber, dass es wirklich so zugeht, haben wir uns nicht gedacht. Zu unserem Glück ist die Rally erst in zwei Wochen, ansonsten wäre es hier unmöglich gewesen ein Platz zu bekommen. Geschweige denn, mit dem Wohnmobil durch das Dorf zu fahren. Wir sehen Bilder von vergangenen Rally’s, in denen die Strassen zum Bersten voll sind mit Motorrädern und Menschen. Wir freunden uns am Campingplatz schnell mit der gesamten Crew an und hören Geschichten über die Rally. In zwei Wochen herrscht hier der absolute Ausnahmezustand. Die Stadt und alle umliegenden Dörfer im Umkreis von 70 km bis runter nach Rapid City sind voll mit Bikes und Menschen. 24/7 ist Party angesagt und das Blubbern der Motoren endet nie. Carl und KK (die Besitzer des Campgrounds) erzählen uns, dass sie in den Wochen der Rally 100 Mitarbeiter zusätzlich einstellen, um alles managen zu können. Es muss der absolute Wahnsinn sein, was in dieser Zeit hier los ist. Es wäre sicherlich mal spannend einen Tag inmitten des Wahnsinns zu verbringen, aber für länger wäre es uns vermutlich zu viel.
Wir verbringen die Tage mit recherchieren und Berichte schreiben. Dazu begeben wir uns in den gemütlich gestalteten Innenbereich, das sogenannte «Wohnzimmer» der Rezeption. Das WLAN, wie sollte es anders sein, reicht nicht bis zum Wohnmobil. KK verwöhnt uns als kleine Entschuldigung mit leckeren, hausgemachten Tacos und spätestens nach 6 Stunden vor den Laptops steht auch schon der ein oder andere Margarita bereit. Ein «Nein» akzeptieren die Besitzer nicht und die Margaritas kommen bald im Minutentakt. Wir bekommen zusätzlich jeden Abend einen kleinen Vorgeschmack wie es hier zugeht, wenn das richtige Event stattfindet. Bitte entschuldigt die Qualität der Gruppenbilder, aber der Fotograf hat ein wenig zu viel getrunken.
Wir hatten eine einzigartige Zeit auf dem Campground und wurden wieder mal von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner überrascht. Wir sind aber auch ein wenig froh, weiterziehen zu können. So viel wie in den letzten Tagen haben wir in den ganzen 4 Reisejahren nicht getrunken. Neben dem ganzen Feiern waren wir aber auch sehr konstruktiv. Rene hat es dank des Akkuschraubers von Carl geschafft, unser brandneues Sofa im Wohnmobil zu befestigen.
Ich habe aus der Ferne hilfreiche Tipps gegeben und insgeheim die Daumen gedrückt, dass alles gut geht. Ich wollte auf keinen Fall zu nahe an Ollie sein, wenn Rene irgendein Wasserrohr, eine Gas- oder irgend eine andere Leitung angebohrt hätte. Er hat aber alles im Griff gehabt, einen genialen Job erledigt und nun hält unser Sofa die nächsten 1.000 Jahre allem stand. Zwar ist es nicht die Standard-Dinette geworden, die wir gewöhnt sind, aber wir können endlich bequem sitzen, dank eines kleinen Beistelltisches auch mal drinnen Essen und sind Happy, dass wir nun endlich eine Lösung für unser Problem gefunden haben und dieses Thema abschliessen können.
Teufelsturm
Dank der Empfehlung von Bob (ein Crewmitglied des Campingplatzes) fahren wir eine sehr schöne Strecke zu unserem nächsten Highlight. Auf dem Plan für die nächsten Tage steht ein neuer Bundesstaat (Wyoming) und das National Monument “Devils Tower”. Hierbei handelt es sich um einen Berg mit einem Durchmesser von gut 150 Metern. Das ist an sich nichts Aussergewöhnliches. Aber er überragt das gesamte Umland um 265 Meter. Seine imposante Erscheinung ist der Erosion zu verdanken: Er besteht aus Vulkangestein, die auffälligen, meist sechseckigen Lavasäulen sind deutlich zu erkennen. Im Laufe der Jahrmillionen wurde das umgebende, weichere Gestein abgetragen, während das harte Vulkangestein des Devils Tower der Erosion widerstand und einen turmartigen Berg herausbildete. Und das mitten im flachen Prärieland.
Der Devils Tower, über den es viele Mythen gibt, ist schon von weitem zu sehen. Wir haben Glück und bekommen Dank “First Come, First serve” einen wunderschönen Stellplatz fast direkt unter dem Tower. Es ist so schön hier und eine Wohltat für uns, wieder in der Natur zu sein und die friedliche Ruhe zu geniessen, nach dem doch etwas lauten Party-Campingplatz in Sturgis.
Wir packen unsere Stühle aus, machen uns einen Kaffee und lassen uns vom Camphost die besten Wanderrouten erklären. Das Wetter ist perfekt und da es erst kurz nach Mittag ist beschliessen wir gleich, die zwei Rundwege zu machen. Wir starten vom Campingplatz aus und nehmen zuerst den South Side Trail. Am Ende des Trails biegen wir dann rechts auf den Red Beds Trail ab und laufen quasi rund um den Devils Tower. Es geht auf und ab, vorbei an roten Felsen, wunderschöne dichtbewachsene offene Felder und rein in den Wald. Die Landschaft rund um den Devils Tower ist abwechslungsreich und die Wege sind nicht so überlaufen, da es sich die wenigsten Besucher antun, von unten zu starten. Die meisten fahren direkt zum Parkplatz des Visitor Centre und machen dann nur dir kurze Tour. Wir finden jedoch, dass sich der Weg von unten auf jeden Fall lohnt und die Wanderung gut machbar ist und nicht zu anstrengend.
Oben angekommen, biegen wir auf den Tower Trail ab und kommen dem Tower ganz nahe. Es sind heute sogar einige Kletterer auf dem Berg, die sich der nicht so einfachen Ausgabe stellen, die senkrecht in die Höhe ragenden Lavasäulen zu erklimmen, mit dem Ziel, ganz oben auf dem Plateau anzukommen. Die Höhe des Devils Tower wird einem erst bewusst, wenn man die wie Ameisen wirkenden Kletterer in der Wand hängen sieht. Der durchgehend asphaltierte 2 Kilometer lange Tower Trail direkt am Fusse des Berges ist Rollstuhlgerecht und eine absolute Empfehlung. Man bekommt von jeder Seite neue Eindrücke. Anschliessend besuchen wir das Visitor Center, wo die genaue Entstehung und alles Wissenswerte um und rund um den Devils Tower beschreiben ist.
Die Sonne ist dem Horizont schon recht nahe und für uns wird es Zeit, zum Wohnmobil zurückzukehren. Wir laufen den letzten Teil des Red Beds Trail und biegen dann wieder auf den South Side Trail Richtung “Belle Fourche River Campground” ab. Kurz vor dem Campingplatz müssen wir zu unserem grossen Bedauern noch(mal) das Präriehundedorf überqueren. Dreimal dürft ihr raten, wer sich nicht losreissen kann und sicher 1.000 Fotos von den süssen Nagern schiesst. Ach, ich würde so gerne einen Präriehund mitnehmen, die sind einfach nur zum Niederknutschen.
Am nächsten Morgen stehen wir sehr früh auf, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Es dauert ein wenig, aber irgendwann schafft die Sonne es den Tower zum Strahlen zu bringen. Und ich kann es natürlich schon kaum erwarten, dass die süssen Präriehunde aufwachen und sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen lassen. Zurück am Campingplatz gibt es leckeres Frühstück und wir geniessen es in der Natur zu sein. Wären da nicht unsere netten Nachbarn, die wieder mal ihre Generatoren einschalten. Die Stellplätze haben keinen Stromanschluss und sind sehr naturbelassen. Was nach unserer Ansicht auch Sinn macht und super in die Umgebung passt. Keine 3 Kilometer entfernt findet man einen grossen KOA-Campingplatz mit allem Schnickschnack wie Strom, Wasser, Duschen, Full-Hookup usw.
Ich verstehe einfach nicht, was in den Leuten vorgeht. Es wäre hier so schön und idyllisch, man könnte mitten in der Natur sein Leben geniessen und die Seele baumeln lassen. Aber nein, für manche Menschen ist das nicht genug, sie müssen den gleichen Standard haben wie zu Hause. Einfach nur lächerlich. Wenigstens gibt es auf dem Campingplatz ein Generatoren-Verbot zwischen 20:00 Uhr und 08:00 Uhr. Ich finde es zwar traurig, dass man überhaupt so ein Verbot aushängen muss, aber so ist es halt. Wenigstens haben wir dann in der Nacht unsere Ruhe. Wir werden die Leute hier nicht ändern können. Wir müssen lernen es einfach zu akzeptieren und dürfen uns nicht darüber ärgern. Auch wenn uns das sehr schwerfällt.
Wir geniessen die drei Tage hier trotzdem und gehen sogar noch zum Open-Air-Kino, das am Eingang zum Monument ist. Beim Cafe wird jeden Abend der Film „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, der 1977 von Steven Spielberg gedreht wurde, vorgeführt. Der Devils Tower diente damals als Schauplatz und ist quasi die Hauptfigur neben den Ausserirdischen. Es ist schon grossartig, einen Film direkt mit Blick auf den Drehort anschauen zu können. Wen auch sicherlich der ein oder andere der Meinung ist, dass der Berg von den Ausserirdischen geformt wurde, hat er für viele indigene Stämme der Native Americans eine spirituelle Bedeutung und wird verehrt oder gar als heilig angesehen. Irgendwie verständlich, denn der Devils Tower ist wirklich eine imposante Erscheinung.
Für uns heisst es nun wieder Sachen zusammenpacken und auf in die nächste Stadt. Unser Guthaben für die Prepaid Karte muss aufgefüllt werden, da es online irgendwie nicht so richtig funktioniert. So ganz ohne Netzabdeckung wollen wir hier dann doch nicht herumfahren. Sollten wir mal eine Panne haben oder ein Notfall, könnten wir nicht mal telefonieren. Neben der Prepaid Karte wollen wir nochmals unsere Essensvorräte für den Yellowstone Nationalpark auffüllen und das vielleicht vorhandene Problem mit den Bremsen/Reifen prüfen lassen. Also heisst es jetzt zurück in die Zivilisation und ab nach Cody - Wyoming. Wir machen uns am nächsten Morgen nach reichlicher Verabschiedung der Präriehunde auf den Weg ins 500 Kilometer entfernte Cody.
Liebe Grüsse
Reiseroute
16. Juli 2023Rapid City
US17. – 20. Juli 2023Sturgis
US20. – 23. Juli 2023Devils Tower National Monument
US23. Juli 2023Cody
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