Der Sonne entgegen
5. Juni 2024Rote Felsen und weisse Wüsten
16. Juni 2024Feuer und Flamme: Vollgas auf der Route 66
Flut und Feuer kennen kein Erbarmen.
09. Juni 2024 - Reisetagebuch Eintrag #156
- Feuer und Flamme | geschrieben von Rene
Las Vegas Drag Strip
Es lässt uns einfach nicht los und wir kommen nicht umhin, zumindest einmal hier in den USA ein echtes „Drag Race“ zu sehen. Die Karten für die NHRA 4-Wide-Nationals am „Strip“ in Las Vegas sind im Verhältnis zu einem NASCAR-Rennen noch halbwegs erschwinglich: für das gesamte Wochenende – also 3 Tage Eintritt und 5 Tage Übernachtung am Schotterplatz vor dem Track - sind rund 450 US-Dollar fällig. Das ist ein fairer Preis, auch wenn es „nur“ ein Parkplatz ist. Wir stehen mit Ollie quasi vor dem Eingang und brauchen keine 5 Minuten zur Tribüne, wo unsere Plätze sind.
NHRA 4-Wide-Nationals in Las Vegas
Das Besondere an diesem Track: es wird nicht auf zwei, sondern gleich auf 4 Bahnen gefahren. Ich erspare euch das Erklären des ganzen Reglements und fasse es einfach in zwei Sätzen zusammen: es gibt verschiedene Klassen an Fahrzeugen, die versuchen, die ¼-Meile schneller als deren Gegner zu fahren. Der schnellere gewinnt (für gewöhnlich), und die langsameren scheiden aus. Ganz einfach eigentlich. Die höchste Klasse, die sogenannten „Top Fuel“-Cars, bringen eine Leistung von geschätzten 12.000 PS (ja, richtig gelesen: Zwölf-TAUSEND Pferdestärken!!) auf die Strasse. Die ¼-Meile (ca. 400 m) werden dabei in etwa 3,8 Sekunden bewältigt. In diesen knapp 4 Sekunden erreichen die Geschosse eine Geschwindigkeit von etwa 500 km/h. 500 km/h in 3,8 Sekunden. Okay, ich merke, ich gerate ins Schwärmen, und bevor ich mich darin verliere, die ganzen Details und Einzelheiten zu umschreiben, erzähle ich lieber vom Wochenende. Das verläuft nämlich ganz nach unserem Geschmack. Die fast um die Ecke liegende Nellis Air Force Base schickt einen Kampfvogel nach dem anderen über unsere Köpfe. Es ist unglaublich, teilweise fliegen die Jets keine 100 m über uns hinweg, und bei ohrenbetäubendem Lärm starten sie durch in die Wüste Nevadas.
Besser könnte es nicht losgehen. Am Freitag finden die ersten Läufe statt. Wir haben wirklich grandiose Plätze und beobachten das Renngeschehen. Als zum ersten Mal die wirklich ganz grossen Klassen – die Funny Cars und Top Fuel Cars – am Start sind, und jeweils 4 dieser gewaltigen, mechanischen Monster gleichzeitig die Strecke hinunter jagen, bleibt uns jedes Mal buchstäblich die Luft weg. Es ist ein Gefühl, wie von einem vibrierenden Boxhandschuh getroffen zu werden, der sich in den kommenden 4 Sekunden durch die Eingeweide bohrt. Diese brachiale Kraft ist unwahrscheinlich. Wir haben ein Dauergrinsen im Gesicht. Okay, schon wieder schwärmen. Ich reisse mich zusammen.
Am Freitagabend sind wir zu einer „Campers-Welcome-Party“ eingeladen. Alle, die mit ihrem Motorhome auf dem Campground stehen, sind zu Snacks und Getränken eingeladen. Na, da lassen wir uns nicht zweimal bitten, und bei leckerem Burger und Hotdogs können wir bei direkter Sicht auf die Strecke den ersten Tag ausklingen lassen.
High Speed in der Wüste
Auch die nächsten zwei Tage stehen dem Freitag um nichts nach: von früh bis spät wird hier gefahren, gefahren und gefahren. Ohne Pause, von 08:00 Uhr morgens bis nach 21:00 Uhr abends – hier bekommt man das volle Programm serviert. Sehr zu unserer Freude. Ein Blick in das Fahrerlager darf natürlich auch nicht fehlen, und wir kommen ins Gespräch mit Alex Miladinovich, einem sehr netten Funny Car-Fahrer aus Kalifornien, der uns – ohne dass wir nachgefragt haben, wohlgemerkt – gerne seinen Rennstall „4 Hot Teachers“, die Technik und die ganzen Teammitglieder vorstellt. Wir sind überwältigt – und ich glaube, wir hätten sehr gerne auch noch bleiben können. Sie haben uns eingeladen, so lange wie wir Lust haben zu bleiben. Doch wir wollten ihnen nicht auf die Nüsse gehen und verabschieden uns. Auf jeden Fall drücken wir für die folgenden Tage Alex die Daumen – doch leider hilft es nicht viel, denn er schafft es leider nicht in Qualifying.
Zu unserem grossen Glück haben wir unseren Camper dabei. Die Preise für Essen und Getränke auf dem Gelände sind wirklich krass. Für ein kleines Wasser (0.33 l) sind schlappe 6 Dollar fällig. Für ein Bier legt man 16 US-Dollar auf den Tresen. Beim Street-Food siehts nicht besser aus – unter 20 US-Dollar gibt es gar nichts. Nicht mal einen Taco, der in Mexico umgerechnet einen Dollar kostet. Ganz schön heftig, wie wir finden. Und so bauen wir uns unsere Sandwiches im Camper zusammen und bringen unser eigenes Wasser mit. Geht doch.
Auch dieses Wochenende ist viel zu schnell wieder vorbei, aber es hat sich für uns wirklich gelohnt. Natürlich kennen wir einen ganzen Sack voll Leute, die nicht für viel Geld auf so eine Veranstaltung gehen würden, aber für uns war es ein Volltreffer. Am Montag – unserem Abreisetag – müssen wir uns geradezu losreissen, denn auf der Strecke finden heute Tests statt. Einige der Teams bleiben länger hier und nutzen die Gelegenheit für das Tuning ihrer Fahrzeuge. Obwohl der offizielle Rennbetrieb vorbei ist, stellen wir uns noch einmal neben die Strecke und schauen noch bis Mittag zu. Dann lassen wir es wirklich gut sein und verabschieden uns endgültig von „The Strip“, dem 4spurigen Drag Strip in Las Vegas, wo die Kampfjets der Nellis Air Force Base über die Köpfe und die Rennstrecke heizen.
Hollywood im Tal der Flammen
Als wir im Herbst in Vegas waren, und anschliessend unsere sensationelle „Nationalpark-Tour“ über Nevada, Utah und Arizona machten, haben wir aufgrund der Zeit schweren Herzens den „Valley Of Fire“-State Park ausgelassen. Das ist nun also die beste Gelegenheit, um es nachzuholen. Die Liste der Filme, die das Valley Of Fire als Drehort verwendet haben, geht runter wie Butter: Total Recall (Arnold Schwarzenegger), Transformers, Star Trek, 10.000 BC und etliche andere. Doch ausnahmsweise sind wir mal nicht auf „Spot“-Suche, und widmen uns ein paar schönen Wanderungen durch die faszinierende Welt des State Parks.
Unser erster Stopp ist der „Bee Hive“. Das ist noch sehr einfach, da die ungewöhnliche Felsformation direkt an einem Parkplatz liegt. Auf der Rückseite sehe ich im Felsen eine Struktur, die aussieht wie ein Affe mit Helm. Für Magdalena sieht es lediglich aus wie ein Igel, wenn überhaupt. Also bitte – überhaupt keine Fantasie. Das ist wohl ganz eindeutig.
Weiter geht es zum Atlatl-Rock, der noch einiges an Felsmalereien zu bieten hat. Okay, ich bin überzeugt davon, dass es einen historischen Wert hat. Aber so ganz glauben kann ich es einfach nicht, dass irgendwelche Malereien, die angeblich ein paar tausend Jahre alt sein sollen, die lange Zeit in der Sonne und in der Witterung unbeschadet überstanden haben. Oft kann man ja schon den Kassazettel von Walmart, nachdem er eine Stunde in der Sonne gelegen hat, nicht mehr lesen, weil er komplett ausgebleicht ist. Aber na ja, wird schon stimmen.
Beim Visitor Center organisieren wir uns Kartenmaterial, damit wir die bevorstehenden Wanderungen meistern können. Doch was hier an Material angeboten wird, hat noch viel Luft nach oben: das könnte wirklich verbessert werden. Jedes Kindergartenmädchen zeichnet schönere, detailgetreuere Pläne als der, den wir hier bekommen. Alle Wanderungen sind nur spärlich und ungenau eingezeichnet, geschweige denn beschrieben. Am Trailhead zur „Fire Wave“ – dem Ausgangspunkt der wohl berühmtesten Wanderung im Valley Of Fire – sieht es nicht besser aus. Alle Besucher stehen ratlos herum und keiner weiss, in welche Richtung man gehen muss. Es gibt eine vollkommen ausgebleichte Hinweistafel, auf der absolut nichts mehr zu lesen ist. Die hätten sich besser mal ein Beispiel am Atlatl-Rock und den Felsmalereien dort genommen, dann wüssten sie, wie das geht.
Wir orientieren uns daher eben an Google Maps und starten zuerst zum Crazyhill, laufen dann durch den Kaolin Wash (der ebenfalls nicht beschildert ist) über die Mouse’s Tank Road an den Pink/Pastel Canyon (wo wir bis heute nicht wissen, wie die ausgesehen hätten, da natürlich nicht beschildert) zu den Seven Wonders und dann hoch zur berühmten Fire Wave. Zumindest die Fire Wave finden wir, da sie eindeutig ist. Und die ist zugegeben wirklich eindrucksvoll. Wir knipsen jede Menge Fotos von der farbenfrohen Landschaft und der bunten Welle, da es auf den Bildern wirklich schön aussieht. Auch wenn die Beschilderung sehr zu wünschen übrig lässt – die etwa 1 ½-stündige Wanderung ist es auf jeden Fall wert.
Das Wetter ist heute ziemlich drückend heiss. Aber zum Glück hängen ein paar Schleierwolken über uns und schatten die pralle Sonne etwas ab – andernfalls wäre es wohl schon ziemlich unerträglich. So schön langsam kommen die hohen Temperaturen also zurück. Auch wenn wir in Baja California nahezu immer schönes Wetter hatten, so richtig warm wurde es eigentlich sehr selten. Der auffrischende Wind hat immer gekühlt, und die Nächte lagen meistens „nur“ um die 12 – 15 Grad. Hier ist es nachts zwar auch noch sehr frisch, aber tagsüber muss man sich nun immer öfter von der mittlerweile wieder sehr kräftigen Sonne schützen.
Trotz schwüler Temperaturen und weil wir noch Kapazitäten haben, machen wir uns auf den Weg zum „White Domes“-Trail, der sozusagen um die Ecke liegt. Zurück beim Wohnmobil und nach einem weiteren Aussichtspunkt und einem kurzen Ausflug zu den „Petrified Logs“ nutzen wir die Gunst der Stunde. Da keine halbe Meile von uns entfernt ein Entsorgungsplatz steht, bei dem wir auch Frischwasser bekommen, gönnen wir uns eine wirklich ausgiebige Dusche in unserem Camper – mit der Aussicht, dass wir kurz darauf sowohl das Abwasser ablassen als auch das Frischwasser wieder befüllen können. Herrlich, und wirklich erfrischend nach diesem schönen Tag im Valley Of Fire State Park.
„Dispersed Campgrounds“ in den USA
Wie so oft steht uns auch hier – ganz in der Nähe des State Parks – eine kostenlose, legale Möglichkeit offen, um zu Übernachten. Wir können es nicht genug loben, und so etwas findet man in ganz Europa wirklich nur sehr, sehr selten (wenn überhaupt). Die hier in den USA sogenannten „Dispersed Campgrounds“ (oder oft auch als „BLM-Land“ bezeichnet) bieten wie schon oft erwähnt einen kostenlosen und legalen Übernachtungsplatz. Aber meist nicht irgendwo an einem schmutzigen Parkplatz, nein ganz oft handelt es sich dabei um wirklich wunderschöne Plätze, wo man in Europa viel Geld bezahlen müsste. So, wie der Platz hier am Lake Mead – am Stewarts Point, den wir uns für diesen Abend aussuchen. Nach einer kurzen Anreise auf einer Schotterpiste erreichen wir das Ufer des unendlich grossen Süsswasser-Reservoirs, auf dem wir nun theoretisch bis zu 14 Tage lang offiziell und legal stehen dürfen. Natürlich gibt es selten irgendwelche Services, wie Trinkwasser oder gar Strom, aber hier gibt es zumindest Toiletten (wenn auch doch sehr weit von unserem Platz entfernt). Aber da unser Camping-Setup mittlerweile wirklich richtig cool ist, entscheiden wir uns kurzfristig, ein paar Tage zu bleiben und die Zeit zu geniessen. Die mittlerweile 36 Grad, die es tagsüber jetzt schon hat, überbrücken wir mit gelegentlichen Abkühlungen im Lake Mead. So kann es bleiben und das Camperleben ist ein Traum.
Nach 4 Tagen muss es für uns wieder weitergehen. Andernfalls verfallen wir in eine Lethargie und wir würden Wurzeln schlagen. Einzig und allein ein von uns so verhasster Generator eines anderen „Boondockers“ nervt uns zwei Tage lang, aber wir versuchen, es gelassen zu sehen. Sie lieben eben ihre Krachmacher, und ohne Strom kommen die meisten halt einfach nicht aus. Gut, klar – wir brauchen auch Strom. Aber wir gewinnen den aus der Sonne. Leise. Der gewöhnliche, bequeme Ami schüttet lieber Sprit in seine Rumpelkiste und lässt das Ding den ganzen Tag laufen. Halleluja, der Fortschritt lässt hier in manchen Köpfen noch sehr auf sich warten.
Wasserstau
Eines der Dinge, auf die die Amerikaner sehr stolz sind, ist der berühmte „Hoover Dam“. Auch den haben wir letztes Jahr aus Zeitgründen ausgelassen, da wir unsere Tour durch Utah durchziehen wollten. Der Damm liegt aber nun sozusagen auf der Strecke und es bietet sich an, das grosse Bauwerk näher zu betrachten. Es wird ziemlich viel Wind und Lobhudelei um den Damm gemacht – und er ist auch ganz nett. Aber mal ehrlich: wir als Österreich-Schweizer haben selbst so viele Dämme und Wasserkraftwerke, da brauchen wir uns sowohl von der Technik als auch von der Grösse ganz bestimmt nicht zu verstecken. Trotzdem ist es ein schöner Nachmittag, und ja – eigentlich sollte man ihn schon gesehen haben, den Hoover Dam.
In Kingman steht wieder mal Wäsche waschen an. Obwohl Magdalena da mir immer ganz viel der Arbeit abnimmt – oder besser gesagt ohnehin alles selbst macht – ist es für mich immer ein Graus. Doch der Waschsalon in Kingman ist ganz in Ordnung, und er ist klimatisiert. Wieder mal darf ich einfach nur rumsitzen, während meine Frau die ganze Wäsche in Ordnung bringt, wäscht, trocknet und alles wieder fein zusammenlegt. Was bin ich froh, dass ich das nicht machen muss. Das ist – neben Abwaschen – eine der absolut langweiligsten Aufgaben, die ich mir vorstellen kann. Ein Job in einer Wäscherei ist mein Albtraum. Da würde ich lieber Kohlen schaufeln.
Road-Trip Ultimativ: die Route 66
Doch die Zeit vergeht schnell, und wir sind nach einem Shopping-Stop auch wieder bereit für die Strasse. Vor uns liegt ein altes Teilstück der berühmten Route 66 – und wie es sich gehört stellen wir das Radio gleich mal auf eine ordentliche Lautstärke und die Country-Songs plärren aus den Boxen. Roadtrip-Feeling pur! Heute verkalkuliere ich mich ein wenig. Als wir unseren Übernachtungsplatz in unser Navi eingeben, zeigt die voraussichtliche Ankunftszeit etwas um 19:45 Uhr an. Ich bin der Meinung, dass um diese Zeit die Sonne erst untergeht. Später stellt sich heraus, dass ich falsch liege. Sie geht schon kurz vor 19 Uhr unter, und wir fahren plötzlich auf der dunklen Route 66 durch die Wildnis. Okay, das klingt jetzt dramatischer als es war. Aber wir beide fahren nicht gerne im Dunkeln, schon gar nicht auf Strecken, die wir nicht kennen. Wir improvisieren ein wenig, biegen doch schon etwas früher ab und übernachten auf einem alternativen Platz, der vollkommen ausreichend für uns ist.
Der verfrühte Stop hat auch eine gute Seite: ein paar Meilen davor sind wir durch ein wirklich beschauliches, typisches „Route 66“-Dorf gefahren. Und tatsächlich schreibt sich „Seligman“ auf die Fahne, der „Geburtsort“ der Route 66 zu sein. Warum das so sein soll, finden wir zwar nicht heraus, und vermutlich behaupten das auch 1.000 andere Dörfer, die auf der Strecke liegen, von sich. Doch was solls – einen Abstecher wagen wir trotzdem. Enttäuscht werden wir nicht, und wir finden in Seligman unzählige Fotomotive, die unsere Aufmerksamkeit wecken.
Am nächsten Tag fahren wir nur eine recht kurze Strecke bis nach Williams, wo es wieder einen wunderschönen Übernachtungsplatz geben soll. Mitten im Wald – und tatsächlich, je näher wir Williams kommen, umso mehr Bäume gibt es. Und das ist wirklich ungewöhnlich. Nein, nicht ungewöhnlich, aber selten – denn gefühlt habe ich seit Monaten keinen echten Baum mehr gesehen. Seit wir uns im November Richtung Süden verabschiedet haben und näher an die mexikanische Grenze gefahren sind, umso rarer wurden Bäume. Sie wichen dürren Büschen und Kakteen. Und seit dem haben wir bis jetzt eigentlich nur Sand, Staub, Steine und die dürren Gewächse gesehen. Magdalena liebt ja Kakteen. Ich finde sie ja auch ganz nett – wenn auch ein bisschen „spiessig“.
Nach 5 Monaten vertrocknetem Gestrüpp feiere ich es, endlich wieder echte Bäume zu sehen! Der Platz in Williams hält, was unsere App versprochen hat. Wir fahren mitten in einen Wald, finden einen schönen Platz an einer Lichtung und ich kann sogar meine Hängematte aufhängen. Es riecht zum ersten Mal wieder nach Holz, Harz, Gras. Ich liebe es auf Anhieb und merke erst jetzt, wie sehr ich es vermisst habe. Ich schliesse die Augen, berühre das kühle Gras, atme immer wieder ganz tief ein und lasse den süssen, holzigen Geruch der Kieferbäume auf mich wirken. Das ist Balsam auf meiner Seele. Aber ich umarme keine Bäume – so weit gehe ich dann doch nicht. Die Temperaturen geben hier auf fast 2.000 m Höhe um einiges nach, und bei erfrischenden 17 Grad wärmen wir unsere Haut in der Sonne, bevor die doch recht frische Nacht hereinbricht.
Wie gerne würden wir hierbleiben – doch die Überraschung folgt auf den Fuss: das Wetter schlägt um und die Vorhersage sagt für die nächste Nacht Temperaturen um den Gefrierpunkt voraus, und sogar Schnee soll fallen. Vom einem Extrem – 36 Grad im Schatten am Lake Mead – kommen wir nun in den Schnee. Also packen wir wohl oder übel am nächsten Tag wieder zusammen und fahren über Flagstaff nach Sedona, das nur auf rund 1.000 m Seehöhe liegt. Auch hier kühlt es ab und Regen wird vorhergesagt – aber zumindest soll hier das Thermometer nicht unter 10 Grad fallen. Das ist in Ordnung.
Liebe Grüsse
Reiseroute
11. – 15. April. 2024Las Vegas
US16. – 18. April. 2024 US Valley of Fire
US18. – 22. April. 2024Lake Mead
US22. – 23. April. 2024Selingman
US23. – 24. April. 2024Williams
US24. April – 01. Mai. 2024Sedona
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